Kategorie: Forschung und Beratung

  • DIE beim Jubiläum der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft

    Foto Mitgliederversammlung JRFAm 2. April 2019 feierte die Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) ihr fünfjähriges Bestehen. Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) ist eines der Gründungsmitglieder der Gemeinschaft, die 15 landesgeförderte, praxisnahe Forschungsinstitute in Nordrhein-Westfalen unter ihrem Dach vereint. Vor rund 400 Gästen gaben Festredner aus Politik und Wissenschaft bei einer Festveranstaltung in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste in Düsseldorf Rück- und Ausblicke auf fünf Jahre gemeinsame Arbeit. In ihrem Grußwort für die Landesregierung hob Annette Storsberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, die Bedeutung der JRF-Institute für die Begleitung des Bundeslandes beim Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft hervor. Dirk Meyer, Abteilungsleiter Forschung im Bundesumweltministerium, lobte in seinem Grußwort der Bundesregierung die Ausrichtung der JRF, die ‚nicht Forschung für den Elfenbeinturm, sondern Forschung für die Praxis mache mit dem Ziel, Fortschritt für die Menschen zu erleichtern‘.

    Photo: Der Stand des DIE Auch die zentralen Leitthemen der JRF spiegeln Lösungsansätze auf globale Herausforderungen wider. Sie wurden im Rahmen von vier Impulsvorträgen in den Blick genommen. Imme Scholz, kommissarische Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), gab bei ihrer Einführung in das Leitthema „Globalisierung und Integration“ einen Überblick über die Veränderungen globaler Einkommensungleichheit seit den 1960er Jahren und betonte u.a. wie wichtig es sei, weltweit in Solidarität, Integration und sozialen Zusammenhalt zu investieren. Mit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung der JRF befasste sich im Anschluss eine Podiumsdiskussion mit Praxisvertretern.

    Darüber hinaus präsentierten die Mitgliedseinrichtungen in der Begleitausstellung „Forschung und Kooperation in der JRF“ gemeinsame Projekte. Das DIE gab an seinem Stand Einblicke in Forschungsergebnisse aus dem „Forschungs- und Transfernetzwerk Nachhaltige öffentliche Beschaffung in Nordrhein-Westfalen“. Tim Stoffel und Maximilian Müngersdorff, beide wissenschaftliche Mitarbeiter am DIE, erklärten das Potenzial öffentlicher Beschaffung als ein Element für nachhaltige gesellschaftliche Transformation und stellten Beispiele für nachhaltig beschaffbare Produkte vor (fair hergestellte Arbeitsbekleidung). Projektpartner dieses Projekts waren – neben weiteren externen Einrichtungen – auch die beiden JRF-Institute BICC – Bonn International Center for Conversion sowie das Wuppertal Institut.

    Weitere Informationen zur Festveranstaltung, Foto-Impressionen und einen Erklärfilm zur Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft finden Sie hier.

  • Nach dem Brexit – Was wird aus der europäischen Außen- und Entwicklungspolitik?

    Image: BrexitGroßbritannien ist einer der vier wichtigsten Akteure in der europäischen Entwicklungspolitik. Der Brexit wird daher merkliche Folgen für die Zukunft der globalen Rolle der EU haben. Unter diesem Vorzeichen fand am 27. Februar im Rahmen der Reiher Bonner Impulse eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Beziehungen zu Großbritannien in der Außen- und Entwicklungspolitik statt. Die Veranstaltungsreihe, die gemeinsam vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE), der European Association of Development Research and Training Institutes (EADI) und dem Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) organisiert wird, lädt regemäßig Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu Diskussionen über nachhaltige europäische Entwicklungspolitik ein. Rund 100 Gäste verfolgten an diesem Mittwochabend die Diskussion im Auditorium des Kunstmuseums Bonn.

    Moderiert von EU-Expertin Christine Hackenesch, diskutierten der stellvertretende FDP-Bundestagsfraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff, Pedro Morazán vom Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene und Stefani Weiss von der Bertelsmann Stiftung über die Austrittsverhandlungen sowie über gemeinsame Außeninteressen der EU und Großbritanniens. Dass der Brexit die Bonner Bürgerinnen und Bürger sichtlich beschäftigt, zeigten auch die zahlreichen Publikumsfragen und Kommentare zur politischen Motivation hinter dem Brexit und zu den realpolitischen Konsequenzen des EU-Austritts Großbritanniens. Für unsere Interview-Reihe „Perspectives On“ haben die Diskussionsteilnehmenden zusammengefasst, was sich nach dem Brexit für die europäische Außen- und Entwicklungspolitik ändert.

     

  • Bürgerbeteiligung in Marokko: DIE und INAU beginnen Kooperation

    Photo: ParticipantsNach den Aufständen im Jahr 2011 versprach die marokkanische Regierung mehr Bürgerbeteiligung – doch ermöglicht sie heute wirklich mehr Partizipation oder sind die Institutionen nur ‚kosmetische Reformen‘? Das DIE und das marokkanische Institut National de l’Aménagement et d’Urbanisme (INAU) haben jetzt ein Kooperationsabkommen unterzeichnet und erforschen in vier Städten, wie es um die Partizipation steht.

    Wo und wie konnten Initiativen zur Bürgerbeteiligung wirklich Einfluss auf die Politikgestaltung nehmen? Was können marokkanische Entscheidungsträger und Akteure der Entwicklungszusammenarbeit daraus lernen? Und wie können die neuen Instanzen zur Förderung von Chancengleichheit und zur Einbeziehung der jungen Bevölkerung so gestaltet werden, dass sie bisher wenig berücksichtigte Gruppen tatsächlich einbeziehen? Diesen Fragen geht Annabelle Houdret vom DIE zusammen mit den marokkanischen Forscherinnen und Forschern in den Städten Chefchaouen, Larache, Agadir und Tiznit nach. Der Kick-off-Workshop fand am 21. Februar in Rabat statt und die Vorstellung der Ergebnisse ist für Anfang 2020 geplant.

  • Workshop „Preferences, attitudes and environmental impacts of the new middle classes“

    Photo: Focus group discussion Ghana
    Focus group discussion Ghana

    Am 4. April findet der Workshop „Preferences, attitudes and environmental impacts of the new middle classes“ am DIE statt. Ziel des Workshops ist, effektive Kombination verschiedener Politiken zur Veränderung von Lebensstilen auf mehreren Ebenen und die spezielle Rolle verhaltenswissenschaftlicher Ansätze zu erarbeiten. Die Nachwuchsgruppe „Nachhaltige Mittelschichten in Ländern mittleren Einkommens: Transformation CO2-intensiver Konsummuster (SMMICC)“ präsentiert Ergebnisse zu Konsumtrends und ihren Hintergründen aus Haushaltsumfragen in Ghana, Peru und den Philippinen. Praxisbeispiele aus den Bereichen Energie, Transport und Recycling ergänzen die wissenschaftliche Perspektive.

  • Expert Roundtable: Investment Facilitation for Sustainable Development

    Photo: Expert RoundtableDer Roundtable “Investment Facilitation for Sustainable Development”, den das DIE am 19. März 2019 in Berlin organisiert hat, brachte hochrangige Expertinnen und Experten aus Regierungen, internationalen Organisationen und der Wissenschaft zusammen. Ziel war es Optionen zu diskutieren, wie die aktuellen Diskussionen über ein internationales Rahmenwerk für Investment Facilitation nachhaltige Entwicklung befördern kann. Investment Facilitation ist ein neues Thema auf der Agenda der Welthandelsorganisation (WTO) und es sind insbesondere Entwicklungs- und Schwellenländer, die diese Diskussionen vorantreiben. Investment Facilitation verfolgt das Ziel nationale Investitionssysteme transparenter, konsistenter und vorhersehbarer zu machen.

    Zum Auftakt des Roundtables gab der kolumbianische WTO-Botschafter, der die sogenannten „Structured Discussions“ in der WTO leitet, einen Überblick über den Stand der Diskussionen. In den darauffolgenden Gesprächsrunden wurden sowohl Regeln als auch mögliche Unterstützungsmaßnahmen für Entwicklungsländer identifiziert, die den Beitrag eines möglichen internationalen Rahmenwerkes für Investment Facilitation zu nachhaltiger Entwicklung erhöhen können. Eine der wichtigen Schlussfolgerungen war, dass ein internationales Rahmenwerk so ausgestaltet werden muss, dass nationale Regulierungssysteme gestärkt werden, die von zentraler Bedeutung für die Förderung nachhaltiger Investitionen sind. Der Roundtable ist Teil eines aktuellen Arbeitsstrangs des DIE zu Investment Facilitation.

    Die Veranstaltung wurde mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt.