Während das Streitbeilegungssystem der Welthandelsorganisation (WTO) unter Druck steht und zunehmend Forderungen nach Reformen laut werden, nutzen die Mitglieder die WTO nach wie vor, um neue Regeln zu diskutieren. In diesem Zusammenhang führt eine Gruppe von mehr als 90 Ländern so genannte Structured Discussions über Investitionserleichterungen für die Entwicklung. Am 11. Dezember 2019 organisierte das DIE gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung, dem International Trade Center und dem World Economic Forum in den Räumlichkeiten der WTO in Genf einen Expert*innenworkshop zu den Chancen und Herausforderungen eines internationalen Rahmenwerks für Investitionsförderungen für Entwicklung. Unter den Teilnehmer*innen befanden sich WTO-Delegierte, Vertreter*innen von Investitionsförderungsagenturen, der Wissenschaft, des Privatsektors, von NRO und internationalen Organisationen. Der Workshop half dabei, die wichtigsten Maßnahmen zu identifizieren, die Regierungen ergreifen können, um Investitionsflüsse in Entwicklungsländer zu fördern und insbesondere Investitionsflüsse, die zu nachhaltiger Entwicklung beitragen.
While the dispute settlement system of the World Trade Organization (WTO) is under stress and demands for reform are increasingly voiced, members still use the WTO to discuss new rules. In this context, a group of more than 90 economies are engaged in so called structured discussions on investment facilitation for development. On 11 December 2019, DIE co-organised an expert workshop at the premises of the WTO in Geneva on the opportunities and challenges of establishing an international framework on investment facilitation for development together with the Bertelsmann Stiftung, International Trade Centre and World Economic Forum. Among the participants were WTO delegates, representatives of Investment Promotion Agencies, academia, the private sector, NGOs, and intergovernmental organisations. The expert workshop helped to identify key measures that governments can take to facilitate investment flows into developing economies and, especially, investment flows that contribute as much as possible to sustainable development.
Thinkers and policy-makers from China, India, Indonesia, Brazil, Mexico and South Africa as well as from the European Union and international organisations engaged in a retreat-style policy dialogue on the future of multilateralism. Participants from DIE were Sven Grimm, Silke Weinlich, Christine Hackenesch and Wulf Reiners. Working with a scenario-building methodology, meant to prepare for possible futures, the group discussed drivers that will shape multilateralism to the year 2040.
The exchange of ideas and discussions took place in a retreat atmosphere in Cadenabbia, Lago di Como, Italy. Subsequently, some participants took the debate to the European level by meeting with policy-makers and think tanks in Brussels; for DIE, Sven Grimm presented the methodology and debates.
Agreement in the group was that, in the messier world of 2040, Europe will need to pragmatically cooperate with actors that are not amongst the like-minded in their outlook on the world, but are necessary partners to address urgent global issues. By 2040, the round agreed, climate change would result in warming up to an average of 3 degrees, which means that a number of ecosystems would have surpassed tipping points and would put existential challenges to humankind. Other drivers for the world in 2040 were discussed, inter alia, global power shifts, technology and the question who controls data, as well as a crisis of capitalism with rising inequalities.
No agreement was reached, though, when the question turned from what would be „the most likely“ to what would be „the most desirable“ scenario. While participants agreed on the (broad) idea of working towards the global common good, it was not clear that all discussants would want an institutionalised world of „thick multilateralism“, i.e. an institutionalised and open setting. The club scenario was also seen as a good option by some, which probably reflects the composition of the group, in which all participants came from states with substantial power resources. Follow-up of this work is to be developed by DIE’s research programme on Inter- and Transnational Cooperation, as a combination of work on the multilateral system and our Managing Global Governance (MGG) programme, involving key emerging powers.
Bei der UN-Klimakonferenz 2019 (COP 25) vom 2. bis 13. Dezember ging es vor allem um die Ambitionssteigerung der Länder hinsichtlich ihrer Klimaziele, Regeln für den globalen Emissionshandel und den Umgang mit Schäden und Verlusten durch den Klimawandel. Gemeinsam mit Partnern aus der ganzen Welt richtete das DIE eine Reihe von Veranstaltungen zum Management von Klimarisiken und -schäden, zu den Perspektiven der EU-Klimakooperation, zur Rolle nichtstaatlicher Akteure und zur klimabedingten Migration aus.
Klimarisiken, Schäden und Verluste
Das DIE veranstaltete gemeinsam mit dem Institute for Sustainable Development and International Relations (IDDRI), Brot für die Welt und der ACT Alliance ein offizielles UNFCCC-Side-Event zum Thema „Breaking new ground: Advancing Loss and Damage governance and finance mechanisms“. Heike Henn, Beauftragte für Klimapolitik und Klimafinanzierung im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sprach über kritische Bereiche für ein verstärktes Handeln gegen Schäden und Verluste. Sie diskutierte auch, welche Rolle Deutschland bei der Unterstützung dieser Prozesse einnehmen könnte. Richard Klein (Stockholm Environment Institute) hielt eine zum Nachdenken anregende Keynote über praktische Ansätze im Umgang mit Schäden und Verlusten, und die Assoziierte Wissenschaftlerin des DIE Idil Boran (York University) präsentierte Elemente einer effektiven Klima-Risiko-Governance.
Darüber hinaus präsentierte Mariya Aleksandrova ihre Forschungen zu Klimarisiken und Chancen für den Sozialschutzbereich während der Devlopment and Climate Days, die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Red Cross Red Red Crescent Climate Centre (RCCC), dem International Institute for Environment and Development (IIED), der United Nations Disaster Risk Reduction (UNDRRR) und der InsuResilience Global Partnership organisiert wurden.
Entwicklungskooperationen nutzen, um Klimaambitionen zu erhöhen
Gemeinsam mit IDDRI und der Generaldirektion Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (DG DEVCO) der EU-Kommission organisierte das DIE eine wissenschaftspolitische Veranstaltung. Bei dieser ging es darum, die externe Zusammenarbeit zur Steigerung der Klimaziele zu nutzen. Mehr denn je wird von der EU erwartet, dass sie eine starke Führungsrolle in der Klimapolitik einnimmt. Bei dieser Veranstaltung wurden wichtige Möglichkeiten zur Verbesserung der Klimaziele durch die Entwicklungszusammenarbeit mit den EU-Partnerländern hervorgehoben.
Im ersten Teil der Veranstaltung hoben Vortragende von DG DEVCO und BMZ die wichtigsten Merkmale der externen Zusammenarbeit zwischen der EU und Deutschland – in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – in Bezug auf den Klimawandel hervor. Die Perspektive der Partnerländer wurde durch einen Beitrag von Dr. Godfrey Bahiigwa, Direktor der Abteilung für ländliche Wirtschaft und Landwirtschaft der Afrikanischen Union, eingebracht. Im zweiten Teil standen die Zusammenhänge zwischen der Klima- und der Entwicklungspolitik und die Notwendigkeit der politischen Kohärenz im Vordergrund. Wissenschaftliche Inputs identifizierte Chancen und hoben Bereiche hervor, die einer größeren Aufmerksamkeit bedürfen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Landnutzung und der Landwirtschaft in Afrika.
DIE-Forscherin Gabriela Iacobuta stellte Forschungsergebnisse zu Verbindungen den nationalen Klimaschutzplänen und den Zielen für nachhaltige Entwicklung (NDC-SDG-Connections) und Empfehlungen der European Think Tanks Group (ETTG) vor. Zinta Zommers, Hauptautorin des IPCC-Sonderberichts über Klimawandel und Land und Jonathan Mockshell, Agrarökonom vom International Centre for Tropical Agriculture (CIAT), gaben Einblicke in die Auswirkungen des Klimawandels auf die zukünftige Landnutzung in Afrika.
In einem weiteren offiziellen UNFCCC-Side-Event diskutierte das DIE gemeinsam mit der York University (Kanada) und Partnern aus Brasilien und Italien die Rolle naturbasierter Lösungen (NBS) für Klimapolitik nach 2020. Die Veranstaltung umfasste Beiträge sowohl der Sekretariate der UNFCCC als auch der Convention on Biodiversity (CBD) sowie Beispiele von NBS aus städtischen Gebieten und Wäldern. Moderiert wurde die Diskussion von der Assoziierten Wissenschaftlerin des DIE Idil Boran (York University). DIE-Forscher Sander Chan präsentierte empirische Ergebnisse zur Global Climate Action Agenda im Rahmen der UNFCCC.
Weiter präsentierte Sander Chan Empfehlungen und einen Forschungsplan, der aus einem Workshop, unter anderem mit dem High-Level Climate Champion Gonzalo Munoz und dem Sonderbeauftragten des Generalsekretärs für den Klimaaktionsgipfel 2019, Luis Alfonso de Alba, hervorgingen. In einer Begleitveranstaltung zum Thema „Lessons learned for future NDCs: making climate action more transparent and ambitious“ teilte Sander Chan die Ergebnisse einer datenbasierten Studie über den Zusammenhang zwischen nationalen Klimastrategien und nicht-staatlichen sowie subnationalen Klimaschutzmaßnahmen in den NDCs.
Unser Video zeigt, welches enorme Potential nicht-staatliche Akteure haben, zu einer Reduktion von CO2 und zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen (auf Englisch).
Diogo Andreola Serraglio, DIE-Gastwissenschaftlerin und Research Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung, diskutierte bei einer vom südamerikanischen Netzwerk für Umweltmigrationen (RESAMA) und der Beobachtungsstelle für Klimawandel, Katastrophen und menschliche Mobilität in Lateinamerika und der Karibik (MOVE-LAM) mit Unterstützung von EUROCLIMA+ organisierten Rahmenveranstaltung „Strategies for climate action in Latin America and the Caribbean: human mobility in the spotlight“ rechtliche Ansätze, welche konkrete Maßnahmen zum Umgang mit klimabedingter Migration in Lateinamerika und der Karibik fördern könnten.
In der aktuellen Debatte tauchen immer wieder die Begriffe „Klimaflüchtlinge“ und klimabedingte Migration auf. Aber wie hängen #Klimawandel und #Migration zusammen? Unser Video erklärt Begriffe und Konzepte (auf Englisch).
Jochen Flasbarth, BMU State Secretary, opened the event. Prof. Dr. Wolfgang Lutz, one of the co-authors of the GSDR, presented the key messages of the report. Dirk Messner, co-chair of SDSN Germany, took part in the panel discussion on impulses for the „Decade of Action and Delivery“ for the protection of livelihoods.
The first annual conference of the Science Platform Sustainability 2030 (WPN2030) under the title „Sustainable Development: A Question of Science“ took place on 5 and 6 December in Berlin. SDSN Germany hosted one of the expert forums dedicated to the European Semester. The new President of the EU Commission has announced that the European Semester will be realigned with the SDGs. This raises the question of how such a reorientation can be shaped and supported by German European policy. The „European Semester & SDGs“ forum brought together European and German experts from science and politics to discuss concrete starting points and possible next steps.
During the conference, the reflection paper of WPN2030 on the further development of the German Sustainability Strategy was handed over to the Federal Government.
Imme Scholz (DIE), Christian Calliess (German Advisory Council on the Environment), Patrizia Nanz (Co-Chairwoman WPN2030 & IASS) and Génica Schäfgen (Ecosia) participated in a panel discussion that focused on how to strengthen the political and social relevance of the German Sustainability Strategy.
Christa Liedtke will be representing SDSN Germany as new co-chair of WPN2030 together with Patrizia Nanz (IASS) and Daniela Jacob (DKN Future Earth). Dirk Messner who previously represented SDSN Germany as co-chair of WPN2030, announced to step back from this role as he takes up his new post as President of the Federal Environment Agency.
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