„Klimalog“-Aktivitäten bei der COP 25 in Madrid

Photo: Klimalog-Team at COP25 in Madrid

Von links nach rechts: Gabriela Iacobuta, Mariya Aleksandrova, Sander Chan, Idil Boran ©DIE

Bei der UN-Klimakonferenz 2019 (COP 25) vom 2. bis 13. Dezember ging es vor allem um die Ambitionssteigerung der Länder hinsichtlich ihrer Klimaziele, Regeln für den globalen Emissionshandel und den Umgang mit Schäden und Verlusten durch den Klimawandel. Gemeinsam mit Partnern aus der ganzen Welt richtete das DIE eine Reihe von Veranstaltungen zum Management von Klimarisiken und -schäden, zu den Perspektiven der EU-Klimakooperation, zur Rolle nichtstaatlicher Akteure und zur klimabedingten Migration aus.

Klimarisiken, Schäden und Verluste

Das DIE veranstaltete gemeinsam mit dem Institute for Sustainable Development and International Relations (IDDRI), Brot für die Welt und der ACT Alliance ein offizielles UNFCCC-Side-Event zum Thema „Breaking new ground: Advancing Loss and Damage governance and finance mechanisms“. Heike Henn, Beauftragte für Klimapolitik und Klimafinanzierung im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sprach über kritische Bereiche für ein verstärktes Handeln gegen Schäden und Verluste. Sie diskutierte auch, welche Rolle Deutschland bei der Unterstützung dieser Prozesse einnehmen könnte. Richard Klein (Stockholm Environment Institute) hielt eine zum Nachdenken anregende Keynote über praktische Ansätze im Umgang mit Schäden und Verlusten, und die Assoziierte Wissenschaftlerin des DIE Idil Boran (York University) präsentierte Elemente einer effektiven Klima-Risiko-Governance.

Darüber hinaus präsentierte Mariya Aleksandrova ihre Forschungen zu Klimarisiken und Chancen für den Sozialschutzbereich während der Devlopment and Climate Days, die von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Red Cross Red Red Crescent Climate Centre (RCCC), dem International Institute for Environment and Development (IIED), der United Nations Disaster Risk Reduction (UNDRRR) und der InsuResilience Global Partnership organisiert wurden.

Entwicklungskooperationen nutzen, um Klimaambitionen zu erhöhen

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Gemeinsam mit IDDRI und der Generaldirektion Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (DG DEVCO) der EU-Kommission organisierte das DIE eine wissenschaftspolitische Veranstaltung. Bei dieser ging es darum, die externe Zusammenarbeit zur Steigerung der Klimaziele zu nutzen. Mehr denn je wird von der EU erwartet, dass sie eine starke Führungsrolle in der Klimapolitik einnimmt. Bei dieser Veranstaltung wurden wichtige Möglichkeiten zur Verbesserung der Klimaziele durch die Entwicklungszusammenarbeit mit den EU-Partnerländern hervorgehoben.

Im ersten Teil der Veranstaltung hoben Vortragende von DG DEVCO und BMZ die wichtigsten Merkmale der externen Zusammenarbeit zwischen der EU und Deutschland – in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – in Bezug auf den Klimawandel hervor. Die Perspektive der Partnerländer wurde durch einen Beitrag von Dr. Godfrey Bahiigwa, Direktor der Abteilung für ländliche Wirtschaft und Landwirtschaft der Afrikanischen Union, eingebracht. Im zweiten Teil standen die Zusammenhänge zwischen der Klima- und der Entwicklungspolitik und die Notwendigkeit der politischen Kohärenz im Vordergrund. Wissenschaftliche Inputs identifizierte Chancen und hoben Bereiche hervor, die einer größeren Aufmerksamkeit bedürfen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Landnutzung und der Landwirtschaft in Afrika.

Photo: UNFCCC-Side-Event

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DIE-Forscherin Gabriela Iacobuta stellte Forschungsergebnisse zu Verbindungen den nationalen Klimaschutzplänen und den Zielen für nachhaltige Entwicklung (NDC-SDG-Connections) und Empfehlungen der European Think Tanks Group (ETTG) vor. Zinta Zommers, Hauptautorin des IPCC-Sonderberichts über Klimawandel und Land und Jonathan Mockshell, Agrarökonom vom International Centre for Tropical Agriculture (CIAT), gaben Einblicke in die Auswirkungen des Klimawandels auf die zukünftige Landnutzung in Afrika.

In einem Interview mit dem Climate Action Studio der UNFCC sprach Gabriela Iacobuta darüber, welche Rolle die Entwicklungszusammenarbeit in der Steigerung von Ambitionen spielen kann.

 

 

Globale Klimaschutzmaßnahmen

In einem weiteren offiziellen UNFCCC-Side-Event diskutierte das DIE gemeinsam mit der York University (Kanada) und Partnern aus Brasilien und Italien die Rolle naturbasierter Lösungen (NBS) für Klimapolitik nach 2020. Die Veranstaltung umfasste Beiträge sowohl der Sekretariate der UNFCCC als auch der Convention on Biodiversity (CBD) sowie Beispiele von NBS aus städtischen Gebieten und Wäldern. Moderiert wurde die Diskussion von der Assoziierten Wissenschaftlerin des DIE Idil Boran (York University). DIE-Forscher Sander Chan präsentierte empirische Ergebnisse zur Global Climate Action Agenda im Rahmen der UNFCCC.

Weiter präsentierte Sander Chan Empfehlungen und einen Forschungsplan, der aus einem Workshop, unter anderem mit dem High-Level Climate Champion Gonzalo Munoz und dem Sonderbeauftragten des Generalsekretärs für den Klimaaktionsgipfel 2019, Luis Alfonso de Alba, hervorgingen. In einer Begleitveranstaltung zum Thema „Lessons learned for future NDCs: making climate action more transparent and ambitious“ teilte Sander Chan die Ergebnisse einer datenbasierten Studie über den Zusammenhang zwischen nationalen Klimastrategien und nicht-staatlichen sowie subnationalen Klimaschutzmaßnahmen in den NDCs.

Unser Video zeigt, welches enorme Potential nicht-staatliche Akteure haben, zu einer Reduktion von CO2 und zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen (auf Englisch).

Klimabedingte Migration

Photo: Diogo Andreola Serraglio auf der Rahmenveranstaltung "Strategies for climate action in Latin America and the Caribbean: human mobility in the spotlight"

©DIE

Diogo Andreola Serraglio, DIE-Gastwissenschaftlerin und Research Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung, diskutierte bei einer vom südamerikanischen Netzwerk für Umweltmigrationen (RESAMA) und der Beobachtungsstelle für Klimawandel, Katastrophen und menschliche Mobilität in Lateinamerika und der Karibik (MOVE-LAM) mit Unterstützung von EUROCLIMA+ organisierten Rahmenveranstaltung „Strategies for climate action in Latin America and the Caribbean: human mobility in the spotlight“ rechtliche Ansätze, welche konkrete Maßnahmen zum Umgang mit klimabedingter Migration in Lateinamerika und der Karibik fördern könnten.

In der aktuellen Debatte tauchen immer wieder die Begriffe „Klimaflüchtlinge“ und klimabedingte Migration auf. Aber wie hängen #Klimawandel und #Migration zusammen? Unser Video erklärt Begriffe und Konzepte (auf Englisch).

Hier finden Sie weitere Impressionen unserer Wissenschaftler*innen von der COP25.