Feminismus, Technologie und Meer: IDOS-Forscher*innen diskutieren Schnittstellen

Vier Tage lang tauschten sich Wissenschaftler*innen der Science and Technology Studies (STS) und angrenzender Disziplinen über Politik, technowissenschaftliche Imaginationen und ökologische Verstrickungen dessen aus, was als „leakage, leaky, or leaking“ gelten kann.

Photo: researchers in Science and Technology Studies (STS) and adjacent fields discuss on politics

Tanja Bogusz, Ramona Hägele und Nane Pelke (von links nach rechts) aauf dem Panel “(Un)leaking marine and coastal ecosystems” (credits: Irina Rafliana, IDOS).

Der Austausch fand im Rahmen der Eröffnungskonferenz von stsing mit dem Titel “Leakage” vom 19. bis 22. März an der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) statt.

Ramona Haegele, Wissenschaftlerin und Doktorandin am IDOS, leitete ein Panel zum Thema „Feminist STS meets Artistic Research“, in dem drei Künstlerinnen ihre Arbeiten vorstellten, unter anderem zu künstlerischen und wissenschaftlichen Praktiken, Entfremdungsprozessen, materiellen und nicht-materiellen Verstrickungen, infrastrukturellem Versagen und Greenwashing am Beispiel eines geothermischen Kraftwerks in Island, Wasserströmen, Zellen und Menstruationsblut in hybrider Kunst und einem schwimmenden Radioschiff, das sich durch städtische Flussräume bewegt.

Außerdem leitete sie zusammen mit Tanja Bogusz und Nane Pelke (beide Universität Hamburg) ein Panel zum Thema „(Un)leaking marine and coastal ecosystems“. Dieses interdisziplinäre Panel untersuchte die komplexen und dynamischen Wechselwirkungen zwischen Meeres- und Küstenökosystemen, Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft. Die Podiumsteilnehmer*innen präsentierten und diskutierten einen Wellensimulator in Brasilien, Klimamodellierung in Küstengemeinden in Ghana und Wissenspraktiken einer zwischenstaatlichen Meeresforschungsorganisation.

Irina Rafliana, Wissenschaftlerin und Doktorandin am IDOS, präsentierte ihre Forschung mit dem Titel „When Uncertainties Seep Into Trading Zones: Tsunami-Warnsystem-Technologien“ auf einem Panel zum Thema “States of Emergency and Technological Sensing“. Dabei befasste sie sich mit der Tsunami-Modellierung und -Vorhersage und bezog verschiedene wissenschaftliche Disziplinen und (geo-)politische Interessen ein. Diese sind oft miteinander verwoben, sodass „Handelszonen“ eingerichtet wurden, um Kompromisse auszuhandeln, was die Modellierung zur Verringerung von Tsunami-Risiken bieten könnte und was nicht.

Wenn Sie sich für marine Science and Technology Studies (STS) interessieren, schließen Sie sich der marinen STS-Arbeitsgruppe von stsing e.V. an. Der Verein stsing (gelesen: STS-ing) wurde 2020 gegründet und hat eine wachsende Anzahl an Mitgliedern.  Der Verein legt nicht nur Wert auf den Austausch von interdisziplinärer Forschung zur sozialen Einbettung von Wissenschaft und Technologien, sondern auch auf gute Arbeitsbeziehungen in der STS-Praxis und gemeinsame Verantwortlichkeiten.

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