Das KHK/GCR21 informiert über kommende und vergangene Veranstaltungen, neue Publikationen und allgemeine Neuigkeiten.
Veranstaltungsbericht
20. Käte Hamburger Dialogue: Power and Authority in Internet Governance: What Role for the State?
Der weltweite Vorstoß für eine stärkere Beteiligung des Staates an der Internetregulierung hat ein neues Interesse an der Frage nach der angemessenen Rolle des Staates in der heutigen digitalen Gesellschaft geweckt: Ist der Staat „zurück“ in der Internetregulierung? Wenn ja, welche Formen nimmt staatliche Beteiligung an, und welche Folgen hat dies für die Zukunft? Welche Herausforderungen stellt die staatliche Regulierung für die demokratischen Werte dar? Müssen wir das „Splinternet“ fürchten?
Der kürzlich veröffentlichte GCR21-Band Power and Authority in Internet Governance: Return of the State? (Routledge, 2021) befasst sich mit diesen Fragen und treibt die Debatte über eine vereinfachende Dichotomie zwischen Liberalismus und Autoritarismus hinaus, um auch eine stärkere Beteiligung des Staates auf der Grundlage der Werte von Demokratie und Menschenrechten in Betracht zu ziehen. Das KHK hat Teilnehmer*innen zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, bei der mehrere Autoren von „Power and Authority in Internet Governance“ diese Fragen erörtern haben. Wie das Buch hat auch die Podiumsdiskussion den vielschichtigen Charakter der Internet-Governance untersucht und dabei die Herausforderungen und Entwicklungen auf globaler Ebene sowie die Internet-Governance aus der Perspektive sowohl autoritärer als auch demokratischer Staaten beleuchtet.
Nachrichten
Interview über die Lage in Afghanistan mit Prof. Dr. Tobias Debiel und Prof. Dr. Herbert Wulf
Das Kommunikationsteam der KHK hat kürzlich ein Interview mit dem Co-Direktor des Zentrums, Prof. Dr. Tobias Debiel, und dem ehemaligen Fellow Prof. Dr. Herbert Wulf geführt, um sie nach ihren Perspektiven zur aktuellen Situation in Afghanistan zu fragen. Die Professoren Debiel und Wulf haben ihre Eindrücke über die Konflikte und den Abzug geschildert. Zudem haben sie ihre Überlegungen zu den unmittelbaren Folgen und zu Ansätzen für die Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung in der Region dargelegt.
KHK begrüßt neue Fellows im September
Das Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research freut sich, vier neue Fellows begrüßen zu dürfen. Vom 1. September 2021 bis zum 31. August 2022 werden Dr. Layla Brown, Dr. Emeka Umejei, Prof. Dr. Nicole Doerr und Dr. David Shim ihre vielfältigen Erfahrungen und Forschungsprojekte in die Forschungsgruppen Global Cooperation and Diverse Conceptions of World Order sowie Legitimation and Delegitimation in Global Cooperation einbringen.
Call For Papers for the Second Annual International Seminar in Historical Refugee Studies: Historicizing the Refugee Experience, 17th – 21st Centuries
Die Universität Duisburg-Essen (UDE), das Deutsche Historische Institut in Washington (GHI) und das National History Center der American Historical Association (NHC) freuen sich, in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM), dem Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) und dem Centre for Global Cooperation Research (KHK/GCR21) das zweite internationale Seminar in Historical Refugee Studies anzukündigen, das vom 13. bis 16. Juli 2022 am GHI in Washington, DC stattfinden wird.
J.A. Scholte und die LegGov-Eliteumfrage: Legitimität von globalen Institutionen?
In der institutionalistischen IR-Forschung scheint es einen Trend zu geben, dass sich die Wissenschaftler*innen weniger auf Regierungen und viel mehr auf Governance konzentrieren sollten. Gleichzeitig scheinen die Institutionen der Global Governance zunehmend von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren angefochten zu werden. Ein interessantes Symposium, das zur Jahreswende in der Zeitschrift „International Theory“ veröffentlicht wurde, befasst sich mit Michael Zürns „A Theory of Global Governance: Authority, Legitimacy & Contestation“ (2018). Ein Forschungsprogramm an der Universität Stockholm veröffentlicht derweil Ergebnisse zu Wahrnehmungen und Einstellungen von Eliten gegenüber Internationalen Organisationen (IO) und bereichert damit die Debatte. Der Co-Direktor des Kollegs, Jan Aart Scholte, ist maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt.
Publikationen
Impfzertifikate und algorithmische Anfälligkeit: Neuer Artikel von Centre Fellow Dr. Janet Hui Xue im European Journal of Risk and Regulation veröffentlicht
KHK Senior Research Fellow Janet Xue hat einen neuen Artikel im European Journal of Risk and Regulation (Cambridge University Press) mit dem Titel ‚Algorithmic Vulnerability in Deploying Vaccination Certificates in the European Union and China‚ veröffentlicht. Der Artikel untersucht die oft nicht wahrnehmbaren Risiken, denen gefährdete Bevölkerungsgruppen in der EU und China durch algorithmische Datenverarbeitung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und den damit verbundenen medizinischen und administrativen Gegenmaßnahmen ausgesetzt sind.
Neue Blog-Beiträge von Centre Fellow Karolina Kluczewska
‚The Fate of Unwanted Art: Poland’s Symbolic Dealing with the Communist Past’ wurde über das Centre for International Policy Studies (CIPS) veröffentlicht und stellt eine Reflexion dar, die Themen weiterentwickelt, die auf der Konferenz „Reimagining the Past“ vorgeschlagen wurden, die gemeinsam vom CIPS und dem Centre for Global Cooperation Research organisiert wurde und im vergangenen Juni stattfand.
‚How 9/11 Reshaped the International Development Scene in Central Asia‘, veröffentlicht auf der Website des 9/11 Legacies Project, ist eine Analyse der anhaltenden Herausforderungen, die der globale Krieg gegen den Terror für Zentralasien mit sich brachte. Kluczewska erklärt, dass das militärische Engagement in Afghanistan in hohem Maße von Stützpunkten in den Nachbarländern Usbekistan, Kirgisistan, Tadschikistan und Kasachstan abhing, von denen aus die USA und die NATO ihre Interventionsbemühungen koordinieren konnten.
Kommende Veranstaltung
Internationale Konferenz „De/Legitimizing Global Migration Control“
28.-29. Oktober 2021 | Universität von Amsterdam, Roeterseiland Campus
Das KHK freut sich, eine internationale Konferenz mit dem Titel „De/Legitimizing Global Migration Control“ ankündigen zu können, die an der Universität von Amsterdam stattfinden wird. Die Konferenz wird vom Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research an der Universität Duisburg-Essen in Zusammenarbeit mit dem Amsterdam Institute for Social Science Research (AISSR) organisiert.
Ziel der Konferenz ist es, die Stimmen und Interventionen verschiedener Akteur*innen und Gemeinschaften zu beleuchten, die konkurrierende (De-)Legitimationsnarrative artikulieren, die sich gegen bestehende oder entstehende Migrationsregime oder Kontrollpraktiken richten. Die Konferenz wird zu einem neuen wissenschaftlichen und politischen Verständnis der kulturellen und moralischen Grundlagen aktueller und zukünftiger Migrationsregime in der ganzen Welt beitragen.
Das KHK benötigt eine verbindliche Bestätigung der Teilnahme bis zum 1. Oktober. Anmeldung unter: migrationpolitics@uva.nl