Aktuell verhandeln 101 Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO), unter ihnen viele Entwicklungsländer, ein multilaterales Rahmenwerk für Investment Facilitation for Development, das die Vorhersehbarkeit und Transparenz regulatorischer Rahmenwerke sowie technische Prozesse bei der Durchführung von Investitionsprojekten verbessern soll. Dieses multilaterale Rahmenwerk soll besonders entwicklungsfreundlich sein und Investitionsflüsse in Entwicklungsländer erhöhen und somit zur Erreichung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung beitragen. Der Investment Facilitation Index des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) zeigt, dass Entwicklungsländer aktuell vergleichsweise wenige Maßnahmen zur Unterstützung von Direktinvestitionen implementieren. Länder, die dies tun, können von einem WTO-Rahmenwerk besonders profitieren. Allerdings benötigen sie auch technische und finanzielle Unterstützung, um effektiv an den Verhandlungen teilnehmen und die beschlossenen Maßnahmen später auch implementieren zu können. Vor diesem Hintergrund haben das International Trade Center (ITC) und das DIE das „Investment Facilitation for Development“-Projekt gestartet, das die WTO-Verhandlungen begleitet. Das Projekt will Verhandlungskapazitäten in Entwicklungsländern aufbauen, praktische Erfahrungen von Investitionsförderungsagenturen und Unternehmen sowie empirisches Wissen von Wissenschaftler*innen an die Delegierten weitergegeben und öffentliche Diskussionen über die WTO-Verhandlungen fördern. Die virtuellen Capacity Buidling-Workshops, Seminare und Webinare, die ITC und DIE seit Anfang 2020 implementieren, erfahren viel Zuspruch und Interesse, insbesondere von WTO-Delegierten und Entscheidungsträger*innen in Entwicklungsländern. Die aktive Partizipation von WTO-Botschafter*innen, Delegierten und hochrangigen Vertreter*innen des WTO-Sekretariats zeigen, dass das ITC/DIE-Projekt wichtige Impulse für die Ausgestaltung des multilateralen Rahmenwerks im Sinne nachhaltiger Entwicklung leistet.