In Zusammenarbeit mit der Weltbank untersuchte Christoph Strupat, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprogramm Transformation der Wirtschafts- und Sozialsysteme am DIE, die Wirkungen der landesweiten Krankenversicherung in Ghana. Die Autoren zeigen, dass es nicht nur Einsparungen bei den individuellen Gesundheitsausgaben gab, sondern die Krankenversicherung auch deutlich zur Verringerung von Kinderarbeit beiträgt und dadurch Kindern die Teilnahme am Schulunterricht ermöglicht. Hohe Krankheitskosten, Kinderarbeit und Bildungsarmut sind in vielen Entwicklungsländern eng miteinander verknüpft: Mangelnde Bildung und Gesundheitsversorgung ist eine der Hauptursachen für materielle Verarmung. Und ohne Bildung wird Armut häufig von einer Generation auf die nächste übertragen. Landesweite Versicherungen ermöglichen über die unmittelbare Versicherungsleistung hinaus einen zusätzlichen „sozialen Gewinn“ und können somit Kinderarbeit reduzieren und die Vererbung von Armut verhindern. Es lohnt sich daher diesen enormen Gewinn bei der Implementierung von Krankenversicherungen zu berücksichtigen.