Bereits seit 2022 arbeitet das GIZ-Projekt „Solid Waste Management in Jordan“ (SoWas) mit dem adaptiven Reformansatz „Problem-Driven Iterative Adaptation“ (PDIA) in den beiden größten Städten Amman und Irbid. Die Erfolge stoßen nun landesweit auf Interesse.

Vertreterinnen und Vertreter jordanischer Behörden und Entwicklungsorganisationen nach einer Diskussion zur Rolle von PDIA für die Governancereform Jordaniens im King Abdullah II Center for Excellence (KACE).
©KACE (Gebrauch erlaubt)
Beraten von IDOS Michael Roll wurde dieser Ansatz für die Reform der städtischen Müllverwaltungs- und Recyclingwirtschaft in Amman und Irbid verwendet. Aufgrund des Erfolges dieser Reformmaßnahmen, die kürzlich in einer Fallstudie der Harvard Kennedy School publiziert wurden, sind weitere jordanische Behörden auf PDIA aufmerksam geworden. Vom 13. bis zum 17. April war Michael Roll daher auf Einladung des King Abdullah II Center for Excellence (KACE) in Amman, um den Ansatz vorzustellen.
PDIA ist ein Learning-by-Doing Ansatz für die Lösung komplexer Entwicklungsprobleme und ist besonders geeignet für die Umsetzung von nachhaltig wirksamen institutionellen Reformen. Der Ansatz besteht darin, dass lokale Teams die Ursachen der eigenen Umsetzungsprobleme analysieren und lokal angepasste Lösungsansätze unter Verwendung vorhandener Kapazitäten und Ressourcen entwickeln. Diese Lösungen werden dann parallel in nur wenige Wochen dauernde Umsetzungsschleifen erprobt. Erweisen sie sich als erfolgreich, werden sie ausgeweitet. Ist dies nicht der Fall, werden die Gründe dafür analysiert und bei der Entwicklung alternativer Ansätze berücksichtigt.
Nach den Präsentationen des Ansatzes bei Organisationen wie der Crown Prince Foundation, dem King Abdullah II Fund for Development, KACE und GIZ sowie während eines öffentlichen Management Innovation Lab in Amman, entwickelten sich Diskussionen zum Potenzial von PDIA, die Reform der Governance Jordaniens auf verschiedenen Ebenen voranzubringen. So existiert in Jordanien zwar die Zielsetzung, Regierungsführung und Behörden partizipativer, effektiver und auch effizienter zu gestalten, doch fehlt bislang ein Ansatz zur Umsetzung.
Ein Team jordanischer Verwaltungsexpert*innen, die mit KACE zusammenarbeiten, erstellt nun im Auftrag des Premierministers einen Ansatz für die Umsetzung der Governance-Reform. Angeregt durch die Erfolge in Amman und Irbid sowie durch die Diskussionen während des Besuchs sollen PDIA sowie die Grundprinzipien adaptiver Reformansätze dabei eine zentrale Rolle spielen.