Wie gestalten Agrarabsolvent*innen die Transformation ländlicher Räume aktiv mit und wie werden sie auf diese Rolle vorbereitet? Dieser Frage widmet sich das Forschungsteam Roots and Routes: Knowledge and Career Trajectories of Kenyan and Tanzanian Agriculture Graduates. Eingebettet in den Sonderforschungsbereich CRC „Future Rural Africa“ untersucht das Team, wie universitäre Ausbildung, politische Rahmenbedingungen und institutionelle Realitäten die Berufspraxis und Wirkung von Agrarabsolvent*innen in Kenia und Tansania prägen. Einblicke in eine dreimonatige Forschung.
Das Forschungsteam besteht aus IDOS-Forscher*innen (darunter 6 Teilnehmende des 60. PGP-Kurses) sowie Wissenschaftler*innen aus Kenia und Tansania. Die Datenerhebung fand in drei Monaten in Kenia und Tansania in insgesamt zehn Regionen statt: Nairobi, Kisumu, Siaya, Trans Nzoia und Narok in Kenia; Morogoro, Mbeya, Sansibar, Dar es Salaam und Dodoma in Tansania. In dieser Zeit haben wir vier Inception Workshops und zwei Restitution Workshops mit insgesamt 51 Fokusgruppendiskussionen durchgeführt und 65 agrarwissenschaftliche Expert*innen interviewt. An unserer quantitativen Online-Befragung haben 305 agrarwissenschaftliche Graduierte teilgenommen.
Erkenntnisse im Dialog: Restitution Workshops in Dodoma und Nairobi
Ein besonderer Höhepunkt der Forschung waren die Restitution Workshops in Dodoma (25.04.2025) und Nairobi (29.04.2025), die in enger Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich CRC „Future Rural Africa“ organisiert wurden.
Mit der Teilnahme von IDOS-Direktorin Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge und PGP-Programmleiterin Dr. Simone Christ erhielten die Workshops zusätzlichen Rückhalt und Sichtbarkeit. Die Veranstaltungen wurden gemeinsam von den CRC-Teilprojekten „Science Futures“ (dem unsere Forschung zugeordnet ist), „Violent Futures“ und „Green Futures“ durchgeführt. Zu den Teilnehmenden zählten Graduierte und Interviewpartner*innen sowie Vertreter*innen aus Ministerien, Hochschulen und Forschungsinstitutionen.

Das Roots-and-Routes-Forschungsteam mit Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge und Dr. Simone Christ während des Restitution Workshops Nairobi
Während die Fokusgruppendiskussionen der Inception Workshops dazu dienten um ein breiteres Verständnis für landwirtschaftliche Bildung und ihre Verknüpfung mit ländlicher Entwicklung zu gewinnen und somit eine zentrale Grundlage für unsere Forschung bildeten, hatten die Restitution Workshops zum Ziel, erste Ergebnisse gemeinsam mit Interviewpartner*innen und Entscheidungsträger*innen zu diskutieren, zu validieren und partizipativ weiterzuentwickeln. Im „World Café“-Format wurden intensive Diskussionen in kleinen Runden zu den Themen ‚The Future of Universities‘, ‚Knowledge Transfer‘ sowie ‚Labour Market Entry and Self-employment‘ geführt. Zum Abschluss diskutierten Panels mit Vertreter*innen verschiedener Ministerien, Universitäten und Forschungseinrichtungen über konkrete Umsetzungsmöglichkeiten. Die Workshops haben nicht nur unser Verständnis geschärft, sondern auch aktiv zur Relevanz und politischen Anschlussfähigkeit unserer Forschung beigetragen.
Nächste Schritte
Derzeit arbeiten wir an der finalen Auswertung unserer Ergebnisse. Unsere Abschlusspräsentation sowie die Veröffentlichung unseres Abschlussberichts finden Ende Mai statt. Darüber hinaus sind für den weiteren Jahresverlauf mehrere wissenschaftliche Veröffentlichungen geplant, um unsere Erkenntnisse breit zugänglich zu machen und in laufende Debatten zur landwirtschaftlichen Hochschulbildung und ländlichen Entwicklung einzubringen.