Synthesekonferenz zu lokalen feministischen Perspektiven als Transformationshebel

Die Konferenz widmete sich der Bedeutung lokaler feministischer Bewegungen für globale Gleichstellungsinitiativen. Erkenntnisse aus Ghana, Indien und der Ukraine unterstrichen die zentrale Rolle gemeindebasierter Ansätze für geschlechtertransformative Veränderungen.

Gruppenfoto der Teilnehmer*innen der Konferenz in Berlin in Berlin

©IDOS

Im Rahmen des Forschungsprojekts Lokale feministische Perspektiven als Transformationshebel für mehr Geschlechtergerechtigkeit fand am 19. März 2025 in Berlin die abschließende Synthesekonferenz statt. Die Veranstaltung brachte gemeinsam mit IDOS und den Kooperationspartner*innen — Gender Studies and Human Rights Documentation Centre (Ghana), Goa Institute of Management (Indien) und Gender in Detail (Ukraine) — Forschende, Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und politische Entscheidungsträger*innen zusammen. Aus BMZ, DGAP, Universität Duisburg-Essen, dem deutschen Außenministerium, GIZ, INEF, der Körber-Stiftung, ODI Europe, Misereor und SWP diskutierten sie feministische Perspektiven aus verschiedenen lokalen Kontexten und ihre Rolle bei der Förderung globaler geschlechtertransformativer Veränderungen.

Die Veranstaltung bot eine Plattform zum Austausch von Erkenntnissen aus den Studien der Kolleg*innen der Partnerorganisationen und für kritische Diskussionen über feministische Bewegungen, Politiken und deren Umsetzung. Ein zentrales Highlight war der Austausch darüber, wie feministische Perspektiven eine nachhaltige Entwicklung prägen, insbesondere in herausfordernden Kontexten wie Konfliktsituationen, Klimawandel und Gesellschaften mit starken patriarchalen Normen.

Der Konferenztag begann mit der Vorstellung der Forschungsergebnisse der Partnerorganisationen zu feministischen Perspektiven in ihren jeweiligen Ländern:

  • Die ghanaische Studie unterstrich feministische Initiativen in Ghana, die durch Advocacy, Koalitionsbildung und politisches Engagement bedeutende Fortschritte in der Gleichstellung der Geschlechter erzielt haben und transformative Veränderungen sowohl im formellen als auch im informellen Bereich vorantreiben.
  • Die indische Studie hob hervor, dass gemeindebasierte feministische Ansätze in Indien an der Schnittstelle von Geschlecht, Gesundheit und Klimaschutz durch Zusammenarbeit und intersektionale Strategien systemischen Wandel vorantreiben.
  • Die ukrainische Studie betonte die Beständigkeit geschlechtertransformativer Politiken während des Verteidigungskrieges und zeigte Erfolge bei der Gestaltung nachhaltiger feministischer Politiken und der Förderung gesellschaftlichen Wandels trotz Herausforderungen und Einschränkungen auf.

Eine World Café-Sitzung ermöglichte interaktive Diskussionen unter den Teilnehmenden, wodurch ein tieferes Eintauchen in die Fallstudien sowie die Identifizierung gemeinsamer Herausforderungen und Chancen für feministische politische Advocacy-Strategien gefördert wurden.

Die Präsentation der Synthesestudie fasste zentrale Erkenntnisse aus den Partnerstudien zusammen und reflektierte feministische Außen- und Entwicklungspolitikansätze. Sie betonte die Notwendigkeit, feministische Perspektiven in breitere politische Rahmenwerke zu integrieren und transnationale Allianzen zu stärken, um antifeministischen Bewegungen entgegenzuwirken.

Das Abschlusspanel konzentrierte sich auf die Implikationen der Forschungsergebnisse für feministische Politikansätze und zukünftige Maßnahmen, wobei die Diskussion folgende Schwerpunkte hatte:

  • die Rolle feministischer Bewegungen bei der Gestaltung geschlechtertransformativer Politiken sowie die Bedeutung internationaler Rahmenwerke wie der Istanbul-Konvention und der SDGs;
  • die Bedeutung nachhaltiger Finanzierung und Ownership bei der Umsetzung geschlechtersensibler Entwicklungsprojekte, um langfristige Nachhaltigkeit und Wirkung zu gewährleisten;
  • die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteure, darunter Wissenschaft, Think Tanks und der Privatsektor, um die effektive Umsetzung feministischer Ansätze zu fördern;
  • die Herausforderungen durch antifeministische Gegenbewegungen und globale geopolitische Veränderungen, die sowohl Hindernisse als auch neue Möglichkeiten für feministische Advocacy schaffen.

Die Konferenz bekräftigte die Bedeutung lokaler feministischer Perspektiven bei der Gestaltung globaler Gleichstellungsinitiativen und hob die zentrale Rolle von Menschen und Gesellschaften als treibende Kräfte des Wandels hervor. In Zukunft wird der Fokus darauf liegen, diese Erkenntnisse in politische Diskussionen und Umsetzungen zu integrieren und gleichzeitig die überregionale feministische Zusammenarbeit zu fördern.

Das Forschungsprojekt „Lokale feministische Perspektiven als Transformationshebel“ wird von GIZ und IDOS finanziert. Weitere Informationen zum Forschungsprojekt und den Zugang zu den veröffentlichten Studien finden Sie hier: https://www.idos-research.de/forschung/projekte/details/lokale-feministische-perspektiven-als-transformationshebel-fuer-mehr-geschlechtergerechtigkeit/

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