Anlässlich der Verleihung des Deutschen Afrika-Preises 2024 an Yvonne Aki-Sawyyer, Bürgermeisterin von Freetown, veranstaltete Rebecca Schamber MdB (SPD), in Zusammenarbeit mit der Deutschen Afrika Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung, am 15. Oktober 2024 ein Fachgespräch im Bundestag.

Von links nach rechts: Dr. Lena Gutheil, Yvonne Aki-Sawyyer, Sabine Odhiambo, Dr. Heike Litzinger ©IDOS
Das Gespräch thematisierte verschiedene Ansätze für nachhaltige und inklusive Stadtentwicklung in Afrika und gab Bürgermeisterin Aki-Sawyyer die Gelegenheit, ihre Agenda „Transform Freetown – Transforming Lives“ vorzustellen. Die ehrgeizige Agenda, deren vier Prioritätssektoren (Resilienz, menschliche Entwicklung, gesunde Städte, städtische Mobilität) sich an den SDGs orientiert, wurde in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung erarbeitet. Aki-Sawyyer konnte in ihrer ersten Amtszeit bereits große Erfolge verzeichnen, wie den Bau und Betrieb der ersten Abwasseraufbereitungsanlage in Freetown, die Inbetriebnahme von Wasserkiosken und die Begrünung Freetowns durch das Pflanzen von 1,2 Millionen Bäumen.
IDOS-Wissenschaftlerin Dr. Lena Gutheil griff Aki-Sawyyers Partizipationsagenda auf und thematisierte die Bedeutung von Bürger*innenbeteiligung für die Stadtentwicklung auf dem afrikanischen Kontinent. Bürger*innenbeteiligung kann nicht nur zu zielgerichteter und effektiverer Politik beitragen, sondern auch insbesondere die Rechenschaftspflicht des Staates gegenüber Bürger*innen fördern und somit zu stärkerem Vertrauen in demokratische Prozesse und Institutionen beitragen. Damit dies gelingen kann, sollten lokale Regierungen Bürger*innenbeteiligung möglichst institutionalisieren und dafür Sorge tragen, dass Partizipation inklusiv und transparent durchgeführt wird. Oft werden Partizipationsprozesse von Eliten dominiert. Zudem fehlen das politische Mandat und die Finanzierung.
Von seitens des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nahm Dr. Heike Litzinger, Leiterin Referat Energie; Stadtentwicklung; Mobilität, am Fachgespräch teil. Sie betonte insbesondere, dass die städtische Finanzierung angekurbelt werden muss, um Probleme in Städten anzugehen, wie beispielsweise die Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels. Jährlich fehlten 90 der benötigten 150 Mrd. US-Dollar, damit afrikanische Städte gerechter, nachhaltiger und resilienter werden könnten. Das BMZ unterstützt hier unter anderem im Bereich der Fiskaldezentralisierung und der Entwicklung von kreditwürdigen Projekten für nachhaltige Infrastrukturinvestitionen.
IDOS gratuliert Yvonne Aki-Sawyyer herzlich zum Erhalt des Deutschen Afrika-Preises 2024 und wünscht alles Gute für die weitere Entwicklung ihrer Heimatstadt Freetown.