Die Digitalisierung wird häufig als zentraler Motor für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas beschrieben – sowohl in der Entwicklungszusammenarbeit als auch in politischen und akademischen Diskursen. In einer zunehmend multipolaren und fragmentierten Welt spielt sie zudem eine wichtige geostrategische Rolle.
Vor diesem Hintergrund organisierten Megatrends Afrika und das Digital Transformation Lab (DigiTraL) am GIGA in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt einen hybriden Workshop mit etwa 50 geladenen Expert*innen. Der Workshop widmete sich neuen Kooperationsmöglichkeiten mit Afrika im digitalen Bereich und fand im Auswärtigen Amt statt.
Den Auftakt bildete ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Jann Lay (GIGA), der sowohl die rasante digitale Entwicklung Afrikas als auch bestehende Unterschiede zum Rest der Welt thematisierte. Im ersten Panel diskutierten Dr. Hangwei Li (IDOS), Dr. Jane Munga (Carnegie) und Dr. Melody Musoni (ECDPM) die Beziehungen Afrikas zu externen Partner*innen, von Chinas fragmentiertem Autoritarismus über den wirtschaftszentrierten Ansatz der USA bis hin zu Afrikas Wunsch nach einer Diversifizierung seiner Partnerschaften.
Ein zweites Panel, moderiert von Prof. Dr. Christian von Soest und kommentiert durch Alexander Fierley (Deutsche Botschaft Kenia), griff zentrale Aspekte des ersten Panels auf und konzentrierte sich auf Bedarfe kenianischer Akteur*innen und die sich wandelnden Beziehungen zwischen Kenia und der EU. Hierbei wurden wesentliche Herausforderungen, aber auch Erfolge in der Partnerschaft benannt. Diskutanten waren Tevin Tafese (GIGA), Dr. Anette Ruml (GIGA) und Christin Schulz-Kaunga (Digital Transformation Center, Kenia).
Die Veranstaltung, moderiert von Dr. Iris Wieczorek (GIGA) und Dr. Benedikt Erforth (IDOS), förderte einen nuancierten Austausch über zukünftige Kooperationsmöglichkeiten, stellte afrikanische Agency in den Mittelpunkt und hob die Alleinstellungsmerkmale deutscher Politik und Wirtschaft.