IDOS für stärkere gleichberechtigte Forschungspartnerschaften

Vom 13. bis 15. Dezember 2023 nahm IDOS am Globalen Flüchtlingsforum (GRF) teil, das vom UN- Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Genf organisiert wurde. Dort ging IDOS die Selbstverpflichtung ein, gleichberechtigte Forschungspartnerschaften weiter zu fördern und so zu einer stärker lokalisierten Wissensproduktion beizutragen. 

Photo: Teilnehmende des Globalen Flüchtlingsforum (GRF)

© UNHCR/Pierre Albouy

Maßnahmen umfassen die Institutionalisierung von Partnerschaften, Vernetzungsförderung, Stärkung der gemeinsamen Entwicklung von Forschungsfragen sowie den Zugang zu Daten und anderen Forschungsressourcen. Das Institut verpflichtete sich außerdem, die Aufmerksamkeit politischer Entscheidungsträger*innen auf lokales Wissen zu lenken und Forschungspartner*innen in die Politikberatung einzubeziehen. Darüber hinaus wird IDOS seine Unterstützung für gefährdete Wissenschaftler*innen fortzusetzen. 

Diese Selbstverpflichtung ist Teil der Multi-Stakeholder-Verpflichtung (“Pledge”) “Shifting Power – Advancing Localization of Research and Elevating the Voices of Host and Forcibly Displaced Communities Globally”, einer von IDOS gemeinsam mit dem Local Engagement Refugee Research Network (LERRN), dem International Development Research Centre (IDRC) und dem Global Academic Interdisciplinary Network (GAIN) geleiteten Initiative. Dies stellt eine kollektive Verpflichtung dar, lokales Wissen zu erweitern, von Flucht und Vertreibung betroffene Gemeinschaften zu stärken und gleichberechtigte Partnerschaften innerhalb der Wissenschaft zu fördern. Während des GRF wurde die Pledge in einer kurzen Ansprache der GAIN-Vertreterin im Plenum bekannt gegeben 

Darüber hinaus hat IDOS im Rahmen des FFVT-Projekts gemeinsam mit LERRN, GAIN und dem Geneva Graduate Institute (IHEID) einen akademischen Workshop in Genf am 11. Dezember organisiert, um die Rolle von Wissenschaft bei der Umsetzung des Globalen Flüchtlingspakts zu diskutieren. Die Podiumsdiskussion und Moderation wurde von Wissenschaftler*innen und geflüchteten Wissenschaftler*innen aus Ländern des globalen Südens geleitet, darunter auch IDOS-Kollege Dr. Musallam Abedtalas. In ihrer kritischen Debatte betonten sie die Bedeutung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und lokalem Wissen, waren sich aber gleichzeitig des begrenzten Einflusses bewusst, den Wissenschaft in politischen Foren wie dem GRF haben kann. Gleichzeitig wiesen sie auf fortbestehende Barrieren in der internationalen Forschungszusammenarbeit hin sowie zunehmende Sicherheitsbedrohungen für Wissenschaftler*innen aus Ländern des globalen Südens, Flüchtlinge und geflüchtete Wissenschaftler*innen, insbesondere wenn sie sich in einer zunehmend politisierten Welt in der Politikberatung engagieren und Forschung betreiben. Daher betonten sie die Notwendigkeit einer sorgfältigeren, ethischen und selbstreflexiven Forschung und Solidarität. 

Mit diesen Aktivitäten trägt IDOS dazu bei, die Bedeutung von lokaler Forschung und Wissensproduktion, gleichberechtigten Partnerschaften, der Förderung von Forschungsinfrastrukturen in Ländern des globalen Südens und der aktiven Beteiligung von Geflüchteten an Forschungsprozessen hervorzuheben. Diese Art von lokalisierter Forschung ist für humanitäre und insbesondere entwicklungspolitische Vorhaben von entscheidender Bedeutung. Sie stärkt lokale Forschungskapazitäten und generiert durch entsprechende lokale Beteiligung während des gesamten Forschungsprozesses kontextspezifische Lösungen, welche eine passgenauere Politikberatung ermöglichen.

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