Rückblick auf 2022

Photo: IDOS-Director Anna-Katharina Hornidge on Stage

©IDOS, Photo by Neil Baynes

Mit dem Dezember geht ein ereignisreiches Kalenderjahr für IDOS zu Ende. Während das Institut das Jahr als Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) begann, erfolgte im Juni die Umbenennung zu „German Institute of Development and Sustainability“. Eine weitere wichtige Veränderung stellte neben der Umbenennung ein personeller Wechsel im Direktorat dar: im April übernahm Dr. Axel Berger als Nachfolger von Prof. Dr. Imme Scholz für zwei Jahre das Amt des stellvertretenden Direktors des Instituts. Darüber hinaus stellte die Berufung von Prof. Dr. Clara Brandi als Professorin für Internationale Wirtschaft/ Entwicklungsökonomik an die Universität Bonn sowie die des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats des Institutes besondere Höhepunkte der institutionellen Weiterentwicklung des IDOS dar.

Inhaltich geprägt war das Jahr währenddessen stark durch die G7-Präsidentschaft Deutschlands und den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Die Bedeutung der multilateralen Zusammenarbeit, auch und besonders vor dem Hintergrund globaler Krisen, begleitete die Forschungs- und Beratungstätigkeiten des IDOS.

 

Co-Vorsitz des Think7-Prozesses 

Gemeinsam mit der Global Solutions Initiative wurde IDOS vom Bundeskanzleramt mandatiert, den Think7-Beratungsprozess während der deutschen G7 Präsidentschaft zu leiten und zu gestalten. IDOS unterstützte und begleitete die Ausrichtung von Veranstaltungen, die die G7-Think Tank Communities mit Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenbrachte. Die wissenschaftliche Expertise des IDOS floss zudem in mehrere Policy Briefs und das finale Think7-Abschlusscommuniqué ein, das Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge und Dr. Axel Berger im Rahmen einer Diskussionsrunde der Think7 an Bundeskanzler Scholz übergeben konnten. Vor dem Hintergrund der im Jahr 2022 teilweise blockierten G20, trug IDOS durch Politikdialoge und hochrangige Gesprächsrunden zum Offenhalten transregionaler Dialogräumen bei, insbesondere durch einen kontinuierlichen Austausch mit den Think20-Beratungsprozessen unter der G20-Präsidentschaft Indonesiens.

 

Russischer Angriffskrieg auf die Ukraine

Neben der G7-Präsidentschaft prägte vor allem der im Februar 2022 beginnende russische Angriffskrieg auf die Ukraine die Forschungs- und Beratungstätigkeiten des IDOS. Die Folgen des Krieges wurden nicht nur in der internationalen Zusammenarbeit selbst spürbar, sondern wirkten sich im Rahmen der Gestaltung der von Bundeskanzler Scholz deklarierten ‚Zeitenwende‘ und der Nationalen Sicherheitsstrategie auch auf innerpolitische Diskussionen aus. Über Rede- und Textbeiträge, Beiratstätigkeiten und Veranstaltungen trugen unter anderem Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, Dr. Jörn Grävingholt und Dr. Julian Bergmann zu öffentlichen und vertraulichen Meinungsbildungsprozessen bei.

 

COP27 in Sharm El-Sheikh

Auch die Forschung zu strukturellen Herausforderungen des Multilateralismus und zu ‚Just Transition‘ wurden 2022 weitergeführt und ausgebaut. Insbesondere das Forschungsprogramm „Umwelt-Governance und Transformation zur Nachhaltigkeit“ beteiligte sich über die Teilnahme mehrerer wissenschaftlicher Mitarbeiter*innen und die Ausrichtung verschiedener Veranstaltungen an der COP27 in Ägypten. IDOS Forschungs- und Beratungstätigkeiten spiegeln dabei einen starken Fokus auf ‚Loss and Damage‘ und mögliche Finanzierungsmodelle wieder.

 

Ausbildung und Netzwerke

Die Bedeutung multilateraler Zusammenarbeit ist jedoch nicht nur für Forschung und Beratung wichtig, sondern auch zentrale Komponente der drei postgradualen Ausbildungsprogrammen des IDOS. Wir freuen uns, dass wir 2022 zu physischen Lehr- und Interaktionsformate zurückkehren konnten. Die African-German Leadership Academy durchlief mit großem Erfolg und im engen Austausch mit den afrikanischen Partnerinstitutionen ihr erstes vollständiges Ausbildungsjahr seit Gründung. Zudem feierte das Managing Global Governance Programm sein fünfzehnjähriges Bestehen. Das Postgraduiertenprogramm verabschiedete seine langjährige Leiterin Dr. Regine Mehl in den Ruhestand. Das Programm wird seit September von Dr. Simone Christ geleitet, die die Reform des Programms weiter vorantreibt.

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