Rückblick COP27: Neue Impulse für umsetzungsorientierte Klima-Governance nutzen

Photo: Impressions of the UNFCCC COP27 by IDOS

©Dennis Schüpf

Am 6. November 2022 startete die 27. Weltklimakonferenz (COP) im ägyptischen Sharm El-Sheikh und endete nach Verlängerung am Sonntag, dem 20. November. Die Bewertungen, ob COP27 ein Erfolg war oder ein Desaster, unterscheiden sich je nach Lager und Akteur. Manche werten es als Erfolg, dass trotz der schwierigen geopolitischen Umstände Entscheidungen der vorherigen COP26 in Glasgow nicht zurückgenommen wurden. Viele sind enttäuscht, dass die angekündigte „Umsetzungs-COP“ kaum Ambitionssteigerungen oder einen gemeinsamen Kraftakt zur Kurssetzung in Richtung 1,5°C-Ziel erreichen konnte. Beides ist nachvollziehbar. Eine sinnvolle Bewertung der Ergebnisse von Sharm El-Sheikh erfordert eine detaillierte und differenzierte Betrachtung des immer komplexer und größer werdenden Phänomens „COP“.

Enttäuschend, aber keine „verlorene“ COP

Entwicklungspolitisch wurden durchaus bemerkenswerte Ergebnisse erzielt, nicht zuletzt die Verständigung auf einen Fonds für Verluste und Schäden (Loss and Damage, L&D), einer wesentlichen Forderung vieler armer und vom Klimawandel besonders betroffener Länder. Die Einigung auf einen eigenen Finanztopf zur Ausgleichung von Verlusten und Schäden in Folge des Klimawandels war ebenso überfällig wie überraschend. Sie wurde insbesondere durch das Einlenken der EU ermöglicht und kann zu einem „Gamechanger“ in der multilateralen Klimapolitik werden. Auch wenn die konkrete Ausgestaltung des Instruments noch ungeklärt ist, ist das Thema Verluste und Schäden nun neben der Minderung und Vermeidung der globalen Treibhausgasemissionen (Mitigation) sowie der Anpassung an nicht vermeidbare Klimaveränderungen (Adaptation) endgültig zum dritten Pfeiler der multilateralen Klimag-Governance geworden. Ohne die Aussicht auf finanzielle Unterstützung angesichts klimabedingter Schadensfälle würde das klimapolitische Engagement von Ländern mittleren und niedrigen Einkommens abnehmen und das Erreichen der Pariser Klimaziele damit in noch weitere Ferne rücken. So ist die Einsicht in diese Notwendigkeit und das Anerkennen einer historischen Verantwortung für die Aufheizung der Atmosphäre, ein kaum zu überschätzendes Mittel, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Dieses Vertrauen ist für den Fortgang der multilateralen Klima-Governance essentiell. Die klare Empfehlung in Richtung EU und ihrer Mitgliedsstaaten muss daher sein, sich nun auch zügig und konstruktiv in die Prozesse zur Operationalisierung und Finanzierung des Fonds einzubringen.

Darüber hinaus hat die COP27 auch in einigen Sektoren ermutigende Signale gesetzt, auf die fortan aufgebaut werden kann:

  • Erneuerbare Energien haben erstmals Eingang in der Abschlusserklärung gefunden und neue Energie-Partnerschaften, wie insbesondere die Just Energy Transition Partnerships (JETP) mit Indonesien, bieten vielversprechende Ansätze zur Umsetzung sozial gerechter Klimaschutzpolitiken im Energiesektor.
  • Biodiversität und Naturschutz erhalten angesichts ihrer zentralen Bedeutung für Klimaschutz und Anpassung verstärkte Aufmerksamkeit, die sich unter anderem in konkreten Zusagen zum Schutz von Tropenwäldern und Beschlüssen zur weiteren Befassung mit dem Ozean- und Meeresschutz zeigte.
  • Landwirtschaft und Ernährungssicherheit werden durch die Entscheidung zur Fortschreibung des Koronivia Joint Work on Agriculture als Gegenstand der internationalen Klimapolitik verankert, der wiederum für Emissionsvermeidung und Anpassung bedeutsam ist.

Entgegen der Enttäuschung über die ausgebliebenen Ambitionssteigerungen in einem übergeordneten Mitigation Work Programme, können derartige sektorale Initiativen für konkrete und umsetzungsorientierte Impulse sorgen, auf die sich auch entwicklungspolitisch aufbauen lässt.

Wie können sich COP konkret verbessern?

Um die Weltklimakonferenzen zukünftig umsetzungsorientierter zu gestalten, ist die COP gut beraten, solche sektoralen Dynamiken stärker zu berücksichtigen, ohne dabei die systemische und intersektorale Perspektive aus dem Blick zu verlieren. Mit entsprechenden Schwerpunktsetzungen, der Konzentration auf ihre Governance-Aufgaben und einer stärkeren Einbindung nichtstaatlicher und subnationaler Akteure , könnten zukünftige COPs durchaus zu „Umsetzungs-COPs“ werden. Konkrete Empfehlungen entlang fünf spezifischer Governance-Funktionen formulierten Forschende des IDOS und des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie bereits im Vorfeld der COP27.

Beiträge des IDOS auf der 27. Weltklimakonferenz

Übersicht über alle Veranstaltungen mit IDOS-Beteiligung auf der COP27.

Natur-basierte Klimamaßnahmen in Städten

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©Mariya Aleksandrova, Das Panel aus Vertreter*innen des IDOS, des Dahdaleh Institute of Global Health Research, der York University, der Radboud University, der Zoological Society of London, der Society for Wildlife Research and Environmental Education (SPVS) und der Boticário Group.

Gemeinsam mit dem Dahdaleh Institute of Global Health Research, der York University, der Radboud University, der Zoological Society of London, der Society for Wildlife Research and Environmental Education (SPVS) und der Boticário Group organisierte das IDOS am 16. November 2022 ein offizielles Side-Event der COP 27 zum Thema „Bringing nature-based climate action into cities in challenging times”.

Andrew Deneault (IDOS) präsentierte Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Wirksamkeit von nichtstaatlichen Klimainitiativen, die gemeinsam mit dem New Climate Institute und der Radboud University während der COP27 veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass internationale Klimainitiativen nichtstaatlicher Akteure weit hinter ihrem Potenzial zurückliegen und zu 80 Prozent nur mäßige bis keine Erfolge vorweisen können.

Das Panel diskutierte im Anschluss über natur-basierte Maßnahmen in Städten, wie z. B. die Wiederbegrünung, die Vorteile für die Gesundheit, das Klima und die Natur bringen können, einschließlich der Verringerung der Überhitzung und der Dekarbonisierung. Anhand von Fallstudien aus Brasilien wurden u. a. rechtebasierte Ansätze und Geschäftspartnerschaften aufgezeigt, die Ressourcen freisetzen können.

 

 

 

 

Race to Resilience: Resilienzmaßnahmen nichtstaatlicher Akteure

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©Idil Boran, Dr. Sander Chan (IDOS, Radboud University)

Vulnerable Gruppen tragen das größte Risiko, Schaden von der Klimakatastrophe davonzutragen.  Für sie ist es besonders wichtig, Widerstandsfähigkeit aufzubauen, um sich besser auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und sich schneller von eingetroffenen Ereignissen erholen zu können. Zwar sind vor allem Staaten bei diesen Bemühungen gefragt, diese können es jedoch nicht alleine schaffen. Nichtstaatliche Akteure (wie Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, Investoren, subnationale Verwaltungen und Städte) sind von zentraler Bedeutung für den Aufbau von gesellschaftlicher Resilienz. Die Kampagne Race to Resilience hat sich mit Unterstützung der Vereinten Nationen zum Ziel gesetzt, nichtstaatliche Resilienzmaßnahmen zu fördern.

Diese sollten jedoch von soliden und messbaren Ergebnissen begleitet sein. Es besteht ein Bedarf an besseren Methoden, um die Effekte resilienzfördernder Maßnahmen zu verstehen und Lehren aus ihnen zu ziehen, die als Leitfaden für verschiedene Akteure und Ebenen hinweg dienen können. Am 10. November 2022 stellte Race to Resilience seinen Bewertungsrahmen für Resilienzmaßnahmen vor. Dr. Sander Chan erörterte den Ansatz der Kampagne und bot Kommentare und Möglichkeiten zur Verbesserung der Kampagne an.

 

 

Der Wasser-Energie-Klima Nexus

Am 14. November erörterten die Teilnehmer*innen der Veranstaltung „A Just and Equitable Energy and Water Transition in a Changing Climate“ im Water Pavilion die oft vernachlässigte Rolle des Wassers und des Wasserfußabdrucks bei einer gerechten Energiewende. „Die Technologien für eine gerechte Energiewende sind bereits vorhanden, aber es fehlt an politischem Willen, institutionellen Fähigkeiten und Governance-Kapazitäten“, leitete Moderatorin Aditi Mukherji vom International Water Management Institute die Diskussion ein.

Dr. Ines Dombrowsky wies in ihrem Beitrag darauf hin, dass Technologie allein das Problem nicht lösen wird. Ohne maßgeschneiderte Governance-Lösungen kann die Technologie allein sogar zu ungünstigen Entwicklungen führen. Unter Bezugnahme auf ihre Forschung zur Grundwasserübernutzung in Jordanien wies sie beispielhaft auf die potenziell negativen Auswirkungen von Solarpumpen hin. Sobald die Investition für die Installation von Solarpumpen getätigt ist, sind die Betriebskosten gering. Das macht Solarpumpen zu einem attraktiven Instrument für lokale Landwirte. Aufgrund fehlender Vorschriften neigen die Landwirte jedoch dazu, mit Solarpumpen immer mehr Wasser zu fördern, was zu einer Übernutzung der Ressource führt. Fehlende Vorschriften für Stromabnahmeverträge wiederum hindern die Landwirte daran, „Solar Farming“ als zuverlässige Einkommensquelle zu nutzen. Hinzu kommt, dass das jordanische Stromnetz nicht für die Einspeisung von Solarenergie ausgelegt ist.

Ines Dombrowsky kam zu dem Schluss, dass der Dialog zwischen dem Wasserministerium und dem Energieministerium intensiviert werden muss, um die Herausforderungen bei der Bewältigung des Wasser-Energie-Nexus zu meistern, eine angemessene Infrastruktur bereitzustellen und gemeinsam mit den Interessengruppen geeignete Vorschriften zu formulieren. Der Wasser-Energie-Wasser-Ausschuss in Jordanien kann ein geeigneter Ort sein, um diese Herausforderungen anzugehen.

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Panel „„A Just and Equitable Energy and Water Transition in a Changing Climate” im Water Pavilion der COP27 u.a. mit Moderatorin Aditi Mukherji (IWMI) (links) und Dr. Ines Dombrowsky (IDOS) (5. v.l.). Credit: Alison Baker

Klimamobilität: Wissenschaft vernetzen

Am 15. November 2022 trafen sich Forschende der Klimamobilität zu einem informellen Networking-Event, organisiert vom Global Center for Climate Mobility und der Africa Climate Mobility Initiative (ACMI). Die Sitzung wurde von der Dr. Susan S. Ekoh (IDOS) moderiert. Die Teilnehmer*innen diskutierten über aktuelle Forschungsaktivitäten, Wissenslücken, die durch ihre Forschung geschlossen werden, sowie über die größten Herausforderungen. Finanzierungsprobleme erwiesen sich als ein zentraler kritischer Aspekt. Insbesondere wurden die Ressourcen- und Finanzierungslücken in afrikanischen Bildungseinrichtungen von den Teilnehmenden angesprochen. Sie kamen zu dem Schluss, dass mehr Mittel für diesen wichtigen Forschungsbereich und für Forschenden und Einrichtungen in gefährdeten Regionen wie Afrika bereitgestellt werden müssen.

Klimarisiken und Klimamobilität in mittelgroßen Städten in Afrika

Am 16. November 2022 kam ein Expertengremium zusammen, um über Klimarisiken und Klimamobilität im Kontext von Zwischenstädten in Afrika zu diskutieren. Die Sitzung wurde von Dr. Susan S. Ekoh (IDOS) moderiert. Die Diskussionsteilnehmer*innen erörterten, wie man von der Krisenreaktion zu antizipativen Ansätzen übergehen kann, um die Klimamobilität in intermediären Städten anzugehen.  Laut Dr. Abdullahi Khalif, Direktor des Center of Excellence in Food Security und der Universität der Vereinten Nationen für den Frieden (UPEACE), kann eine angemessene Planung zu positiven Ergebnissen bei der Klimamobilität führen.

Die Diskussionsteilnehmer*innen erörterten auch die Bedeutung von Daten, um vorausschauende Maßnahmen für Zwischenstädte zu unterstützen. Das kürzlich vom Global Center for Climate Mobility (GCCM) eingerichtete Datenportal für Klimamobilität wurde in diesem Zusammenhang hervorgehoben. Das Portal bietet nützliche Informationen über Klimarisiken und Klimamobilitäts-Hotspots in Afrika, einschließlich Prognosen über Menschen, die wahrscheinlich umziehen werden. Darüber hinaus erörterten die Diskussionsteilnehmenden Strategien, die für den Aufbau der Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften nützlich sind, sowie aktuelle Investitionslücken.

Die Transition gerecht gestalten

Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Transition gerecht gestalten: Menschen schützen, Teilhabe durch Sozialschutz ermöglichen“ fand am 16. November 2022 im Just Transition Pavillon der COP27 statt. Die Veranstaltung, die von der International Labpur Organisation (ILO) mit Unterstützung der Social Protection and Climate Change Working Group der Universal Social Protection 2030 Initiative organisiert wurde, konzentrierte sich auf die Erforschung von Synergien zwischen Sozialer Sicherung und Arbeitsmarktmaßnahmen im Kontext der Entwicklung und Umsetzung nationaler Klimastrategien auf gerechte Weise.

Dr. Mariya Aleksandrova betonte die Rolle der Finanzmechanismen des UNFCCC, insbesondere des Grünen Klimafonds (GCF), bei der Unterstützung eines gerechten Übergangs zur Anpassung und Minderung durch Investitionen in den Sozialschutz.

Photo: Impressions of the UNFCCC COP27 by IDOS ©Mariya Aleksandrova. Panel für eine gerechte Transition u.a. mit Dr. Mariya Aleksandrova (2 v.r.) sowie Vertreter*innen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), Red Cross Red Crescent Climate Centre (RCCC), UNFCCC /UNEP, International Trade Union Confederation (ITUC) und International Labour Organization (ILO).

Nichtstaatliche Klimamaßnahmen: schneller zu ehrgeizigeren NDCs

Seit der Verabschiedung des Pariser Abkommens haben sich eine Vielzahl von Akteur*innen, darunter Unternehmen, Städte und kooperative Initiativen, zu einer kohlenstoffarmen und widerstandsfähigen Zukunft verpflichtet. Sie versprechen, Emissionen und Finanzierungslücken zu verringern, die Umsetzung von Klimamaßnahmen zu beschleunigen und Ambitionen einzufordern.

Am 17. November 2022 wurde im Rahmen des EU Pavilion eine Bestandsaufnahme der Bemühungen dieser Akteure vorgenommen und zwei neue Berichte erörtert, in denen die Fortschritte und Auswirkungen sowie die Möglichkeiten kooperativer Klimaschutzinitiativen und einzelner subnationaler und privatwirtschaftlicher Akteure zur Verbesserung der NDCs und zur Beschleunigung von Maßnahmen in allen Sektoren untersucht wurden. Die Referenten Sander Chan (IDOS, Radboud University), Sybrig Smit (NewClimate Institute), Mark Roelfsema (PBL Netherlands), Zhi Yi Yeo (Data Driven EnviroLab) und der Moderator Andrew Deneault (IDOS) wiesen auf das hohe Minderungspotenzial, aber auch auf besorgniserregende Trends bei der Umsetzung hin. Derzeit halten viele nichtstaatliche und kooperative Initiativen nicht, was sie versprechen.

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©IDOS, Dr. Sander Chan (IDOS, Radboud University) erläutert Studienergebnisse zur Wirksamkeit von nichtstaatlichen Klimamaßnahmen

Menschliche Gesundheit, Verluste und Schäden in Afrika

Am 17. November 2022 veranstalteten IDOS und UNDRR Stakeholder Engagement Mechanism gemeinsam eine Veranstaltung im Health Pavilion der COP27 zum Thema „Menschliche Gesundheit sowie Verluste und Schäden in Afrika: Wissenschaft, Politik und Finanzen als Impulsgeber für Maßnahmen„, moderiert von Dr. Mariya Aleksandrova (IDOS).

Die Diskussionsteilnehmer*innen, Dr. Qudsia Huda (Leiterin der Abteilung Katastrophenrisikomanagement und Resilienz bei der Weltgesundheitsorganisation), Prof. Dr. Maarten van Aalst (Direktor des Klimazentrums des Internationalen Roten Kreuz und Roter Halbmond), Mercy Grace Munduru (Leiterin der Abteilung Programme und Fundraising, ActionAid International Uganda) und Dr. Sri Hari Govind (Nadam Foundation) erörterten die Zusammenhänge zwischen menschlicher Gesundheit und (verbleibenden) Verlusten und Schäden sowie die Veränderungen, die zur Bewältigung der regionalen Herausforderungen Afrikas erforderlich sind. Darunter finden sich die Stärkung der politischen Kohärenz, Investitionen in die Stärkung der Gemeinden und in psychosoziale Unterstützungsprogramme sowie die Verstärkung der Unterstützung in Konflikt- und Postkonfliktsituationen.

Photo: Impressions of the UNFCCC COP27 by IDOS ©Mariya Aleksandrova, Dr. Mariya Aleksandrova (links) mit Panelist*innen (v.l.) Prof. Dr. Maarten van Aalst (Klimazentrum des Internationalen Roten Kreuz und Roter Halbmond), Dr. Sri Hari Govind (Nadam Foundation) und Mercy Grace Munduru (ActionAid International Uganda)

Die Rolle der G7 im Bereich Klima und Gesundheit

Am 17. November 2022 lud das Centre for Planetary Health Policy mit Moderatorin Sophie Gepp zu einer Paneldiskussion über „From Elmau to COP27: The G7’s role in climate and health“ ein. Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge (IDOS) gab einen Einblick in die deutsche G7-Präsidentschaft, die einen klaren Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeitsagenda legte. Mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine traten jedoch auch kurzfristige Notwendigkeiten im Bewältigen der bestehenden Mehrfachkrisen vermehrt in den Vordergrund der deutschen Präsidentschaft.

Für die G7 sei es sehr wichtig, sich mit dem G20-Prozess und den internationalen Klimaverhandlungen zu vernetzen und darüber nachzudenken, wie verschiedene Foren für transnationale Verhandlungen zusammenwirken, z. B. in den Bereichen Gesundheit oder biologische Vielfalt. Zudem verpflichtet sich und bekräftigen sowohl die G7 als auch die G20 das 1,5°-Ziel, und diskutierten Partnerschaften wie Just Energy Transition Partnerships (JETPs). Anna-Katharina Hornidge gab zur Diskussion, dass die Entscheidung der G7 zur Schaffung eines globalen Schutzschildes für Klimarisiken den Weg dafür geebnet haben könnte, dass das Thema Verluste und Schäden auf die offizielle Tagesordnung der COP27 gesetzt wurde.

Im Hinblick auf die globale Gesundheit konzentrierte sich die deutsche Präsidentschaft auf unmittelbare, dringende Bedürfnisse mit einem Schwerpunkt auf der Bereitstellung von Finanzmitteln und der Unterstützung der Impfkampagne von Act-A in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Außerdem wurde die Gesundheitssouveränität gestärkt, indem lokale und regionale Produktionskapazitäten für Impfstoffe in Entwicklungsländern ausgebaut wurden.

Klimagovernance auf dem Weg zu Netto-Null und Resilienz

Am 17. November 2022 lud das Real Instituto Elcano mit Moderatorin Lara Lázaro Touza zur Paneldiskussion „Klimagovernance auf dem Weg zu Netto-Null und Resilienz: Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Lateinamerika und Spanien im aktuellen Kontext“ ein.

Dr. Ines Dombrowsky zeichnete die aktuelle Politikgestaltung der EU im Zuge der zahlreichen Krisen nach, mit denen die Welt und Europa konfrontiert sind. Auch wenn diese Krisen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, Kapazitäten und finanziellen Ressourcen eingefordert haben, hat sich die EU verpflichtet, den Klimawandel stärker zu bekämpfen. Ines Dombrowsky erörterte unter anderem neue Maßnahmen, die im Rahmen des EU Green Deal entwickelt und verabschiedet wurden.

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