Deutsch-Französische Afrikapolitik im Zeichen der Zeitenwende

Photo: Roundtable at the Conference

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Die Beziehungen zwischen Europa und Afrika sind für die gemeinsame Bearbeitung globaler Zukunftsaufgaben von besonderer Bedeutung. Deutschland und Frankreich kommt bei der Gestaltung der europäisch-afrikanischen Beziehungen eine zentrale Rolle zu. Gleichzeitig wirkt sich der russische Angriffskrieg mit seinen globalen Implikationen u.a. für Ernährungssicherheit und multilaterale Kooperation auch auf die Beziehungen zwischen Europa und Afrika aus.

Vor dem Hintergrund globaler Machtverschiebungen war es Ziel der Konferenz, deutsch-französische Kooperationen, Perspektiven und Initiativen auf und mit dem afrikanischen Kontinent zu diskutieren. Der Austausch, der vom 30.11. bis 01.12. in Berlin stattfand, ist Teil einer jährlich stattfindenden Veranstaltungsreihe des German Institute of Development and Sustainability (IDOS), des Institut françaisdes relations internationales (Ifri) und der Friedrich-Ebert-Stiftung. Seit 2014 arbeiten die drei Institutionen eng zusammen und ermöglichen einen Dialog, an dem politische und diplomatische Entscheidungsträger*innen sowie Expert*innen, Wissenschaftler*innen und nichtstaatliche Akteure beider Länder und beider Kontinente teilnehmen.

Zum diesjährigen Treffen eingeladen waren unter anderem die Bundestagsabgeordneten Dr. Nils Schmid und Dr. Karamba Diaby sowie Europaabgeordneter Joachim Schuster, hochrangige Vertreter*innen von BMZ und Auswärtigem Amt und der Botschafter der Republik Senegals in Deutschland, S.E. Cheick Tidiane Sall. Aus Frankreich angereist war – neben Vertreter*innen des Ifri – u.a. eine hochrangige Delegation von Mitgliedern des Verteidigungsausschusses der Assemblée nationale unter Leitung des Abgeordneten Thomas Gassiloud. IDOS-seitig waren Dr. Julian Bergmann, Dr. Benedikt Erforth und Dr.Stephan Klingebiel an der Veranstaltung beteiligt.

Photo: Participants of the Conference

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In den Diskussionen ging es um Perspektiven für das zukünftige europäische Engagement im Sahel und die zunehmende politische Fragilität in der Region, die auch nach dem französischen Abzug aus Mali eine enge Absprache und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich erfordern. Einige Teilnehmer*innen machten deutlich, dass eine politische Reflektion des deutschen und französischen Engagements seit 2012 notwendig sei, auch um gemeinsam Impulse für eine neue europäische Sahel-Strategie zu liefern.

Diskutiert wurde ebenfalls, welche möglichen neue Wege sich vor dem Hintergrund einer neu entstehenden Weltordnung für die Partnerschaft zwischen Europa und Afrika ergeben. Betont wurde in diesem Zusammenhang insbesondere die Notwendigkeit für konkrete deutsch-französische Initiativen, um die Interessen afrikanische Partner stärker als bisher zu berücksichtigen und den Erhalt der regelbasierten Weltordnung gemeinsam mit Afrika anzugehen. Insbesondere zur Global Gateway-Initiative der EU und den damit verbundenen Infrastrukturinvestitionen wurden von einigen Teilnehmer*innen konkrete, zeitnahe Umsetzungsschritte und eine größere Transparenz in der Kommunikation angemahnt.

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