Global Governance in Zeiten des Krieges

Photo: Veranstaltung Zeitenwende mit Frau Hornidge

©Selin Jasmin

Russlands Angriffskrieg in der Ukraine hat tiefgreifende Auswirkungen auf die internationale Ordnung. Effektive und legitime Global Govenance wird vor diesem Hintergrund umso wichtiger, zugleich aber vor neue Herausforderungen gestellt. Im Direktorat des German Institute of Development and Sustainability (IDOS) stand das Thema Global Governance in Kriegszeiten auch im September weiterhin besonders im Mittelpunkt.

Als Mitglied des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats der Think20 (T20) nahm Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge Anfang September am T20-Gipfel in Indonesien teil. Der T20-Gipfel widmete sich der Rolle der G20 bei der Bewältigung globaler Herausforderungen und warf die Frage auf, ob Indonesiens Präsidentschaft eine zunehmende ‘Southernisation’ der G20 einläutet, die durch die anstehenden Präsidentschaften Indiens, Brasiliens und Südafrikas weiter ausgebaut würden. Anna-Katharina Hornidge reflektierte in einer Paneldiskussion mit Vertreter*innen aus Wissenschaft und Politik wie eine grüne und gerechte Energiewende in den Ländern der G20 und darüber hinaus gelingen kann und erörterte in einem von IDOS mitorganisierten Side Event die Möglichkeiten und Grenzen gegenwärtiger transnationaler Kooperationsformate.

Auch im Rahmen einer am 8. September stattfindenden Debatte zum Thema „Zeitenwende und Globale Süden“ reflektierte Prof. Dr. Hornidge gemeinsam mit Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die Auswirkungen des Krieges auf die internationale Ordnung und die externen Politikfelder Deutschlands. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie Deutschland, die EU und internationale Organisationen vor dem Hintergrund sich verschiebender geopolitischer Machtgefüge zukünftig mit Ländern unterschiedlicher Einkommensgruppen und aller Kontinente zusammenarbeiten und welche Rolle sie bei der Bewältigung globaler Herausforderung wie dem Klimawandel oder weltweiter Ernährungssicherheit spielen können.

Photo: T20 Indonesia, Hornidge

©IDOS

Dr. Axel Berger, stellvertretender Direktor interim, widmete sich währenddessen der Bedeutung von Global Governance im Bereich der internationalen Handels- und Investitionspolitik. Im Rahmen seiner Teilnahme des vom 27. bis zum 30. September stattfinden Public Forum der Welthandelsorganisation (WTO) befasste er sich vor allem mit der Frage, wie Handel zur wirtschaftlichen Erholung in Post-Covid-Zeiten beitragen kann. In einem von IDOS zusammen mit dem Graduate Institute organisierten Side Event diskutierten Axel Berger und Vertreter*innen aus Politik und Wirtschaft wie der Beitrag von ausländischen Direktinvestitionen für nachhaltige Entwicklung gestärkt werden kann und welche Rolle das sich in Verhandlung befindende Abkommen über Investment Facilitation for Development im Rahmen der WTO spielen kann.

Zudem organisierte Dr. Berger ein Treffen des G20 Trade and Investment Research Network (TIRN), bei dem die Rolle der G20 unter indischer Präsidentschaft im Jahr 2023 hinsichtlich der Reform des multilateralen Handelssystems diskutiert wurde. TIRN ist ein vom IDOS mitgegründetes Netzwerk von Forscher*innen im Bereich der Handels- und Investitionspolitik, deren gemeinsames Ziel es ist, fundierte, forschungsgestützte Analysen zur Unterstützung der Beratungen der G20-Staats- und Regierungschefs zu erstellen.

Beratungsaktivitäten des Direktorats im Bereich Food Security

Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, Direktorin des IDOS, nahm am 22. September in Berlin an einem Soirée der German Agribusiness Alliance (GAA) sowie an einer am 27. September von Global Crop Diversity Trust organisierten Veranstaltung zum Thema “Food Security and Crop Diversity” teil. Im Rahmen des GAA Soirées diskutierte Anna-Katharina Hornidge gemeinsam mit Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Vertreter*innen anderer deutscher Ministerien und führender Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft die Rolle von Politik und Wirtschaft für nachhaltige Ernährungssysteme. Auch die von Global Crop Diversity Trust ausgerichtete Veranstaltung widmete sich anlässlich des Crop Diversity Tages dem Dreieck Ernährung, Biodiversität und Klima. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik und Wissenschaft eruierte Anna-Katharina Hornidge in einer Podiumsdiskussion und im Austausch mit Gästen globale Handlungserfordernisse und mögliche, schnell umsetzbare Lösungen, um Ernährungssicherheit und Kulturpflanzenvielfalt weltweit zu gewährleisten.

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