Social Contracts in the MENA – Drivers of Change

Photo: Participants of the Workshop in front of the IDOS Building

©IDOS

Rund 25 Wissenschaftler*innen von vier Kontinenten und aus verschiedenen Disziplinen, diskutierten bei einem Workshop am IDOS, wie Anpassungen in Gesellschaftsverträgen aussehen können und wodurch sie typischerweise in den Ländern des Mittleren Ostens und Nordafrikas ausgelöst werden.

 

Ausschlaggebend für solche Anpassungen können einzelne Ereignisse (Dürre, Staatsbankrott, Ölpreisverfall), externe Eingriffe (Invasion, Sanktion, Embargo) oder Veränderungen in den internen Machtstrukturen sein. Weitere Faktoren, die zunehmend Einfluss haben, sind aber auch globale Trends wie Digitalisierung, Klimawandel, Umweltdegradation, Migration oder Pandemien. Typisch für die MENA-Länder ist, dass sie keine etablierten Verfahren haben, um über erforderliche Anpassungen im Gesellschaftsvertrag zu verhandeln. Deshalb unterbleiben sie oft oder werden von der Regierung angeordnet. Die Gesellschaft muss diese dann akzeptieren, wenn sie nicht das Risiko von Protesten eingehen will. Nur in Tunesien und dem Sudan konnte beobachtet werden, dass die Gesellschaftsverträge vorübergehend inklusiver wurden; die gegenseitige Blockade der Verhandlungspartner verhindert aber Kompromisse. Und in beiden Ländern scheinen sich wieder autoritäre Strukturen zu entwickeln.

 

Weitere Informationen zum Konzept des „Gesellschaftsvertrages“ finden Sie in diesem Web-Special des IDOS: https://www.idos-research.de/gesellschaftsvertrag/

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