Gemeinsam für partnerschaftliche Beziehungen mit Afrika

Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich ist zentral für eine Neugestaltung der EU-Afrika-Beziehungen. Über Potenziale für gemeinsame europäische Angebote gegenüber dem Nachbarkontinent wurde auf einer tripartiten Konferenz in Paris diskutiert.

Photo: Die Panelist*innen der diesjährigen Ifri-FES-DIE-Konferenz

Die Panelist*innen der diesjährigen Ifri-FES-DIE-Konferenz. ©Lennart Oestergaard

Die Beziehungen zwischen Europa und Afrika sind für die gemeinsame Bearbeitung globaler Zukunftsaufgaben von besonderer Bedeutung. Nur in enger und partnerschaftlicher Zusammenarbeit werden Herausforderungen wie die Klimakrise, die rapide Urbanisierung, Digitalisierung und die Beendigung gewaltsamer Konflikte gemeinsam bewältigt werden können. Deutschland und Frankreich kommt bei der Gestaltung der europäisch-afrikanischen Beziehungen eine zentrale Rolle zu.

Austausch nach den Wahlen in Deutschland und vor den Wahlen in Frankreich

Zurzeit gibt es reichlich Anlass, über die Prioritäten deutscher und französischer Afrikapolitik, Kooperationsmöglichkeiten und Ideen für gemeinsame europäische Angebote gegenüber Afrika zu diskutieren. Die neue deutsche Bundesregierung hat im Dezember 2021 ihre Geschäfte aufgenommen und ist im kommenden Jahr bereits für die G7-Präsidentschaft zuständig. Die französische Regierung übernimmt unterdessen im ersten Halbjahr 2022 die EU-Ratspräsidentschaft. Im Februar 2022 soll der geplante Gipfel zwischen der Europäischen Union (EU) und der Afrikanischen Union (AU) stattfinden. Gleichzeitig stehen im April 2022 die Präsidentschaftswahlen in Frankreich bevor.

Den Rahmen für den Austausch zu diesen Themen bildete vom 2. bis 3. Dezember 2021 ein hochrangiges Fachgespräch – gemeinsam organisiert vom Institut français des relations internationales (Ifri), der Friedich-Ebert-Stiftung (FES) und dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE). Seit 2014 arbeiten die drei Institutionen in einer Dreieckskooperation zusammen und ermöglichen einen Dialog, an dem politische und diplomatische Entscheidungsträger*innen sowie Expert*innen, Wissenschaftler*innen und nichtstaatliche Akteure beider Kontinente teilnehmen.

Folgen der Klimakrise in Afrika längst spürbar

Das diesjährige Treffen fand unter besonders strengen Corona-Auflagen in Paris statt. Aus Deutschland angereist waren – neben DIE- und FES-Vertreter*innen – Ressortvertreter des Auswärtigen Amtes und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sowie der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Nils Schmid (MdB). Die Delegation traf in Paris auf Vertreter*innen der französischen Regierung, EU-Institutionen und der AU sowie Expert*innen verschiedener Think Tanks.

In den Diskussionen ging es um die fragile Situation im Sahel und die Fragmentierung und Expansion der andauernden Konflikte, die weiterhin eine enge Absprache und Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland erfordern. Verschiedene Teilnehmer*innen machten deutlich, dass insbesondere in Mali neben der Bekämpfung von Terrorismus auch die Anbahnung von Dialog im Sinne einer politischen Lösung und die Stärkung von Staatlichkeit eine zunehmend wichtige Rolle einnehmen müssen. Diskutiert wurde ebenfalls über die Potenziale der wirtschaftlichen Kooperation zwischen Europa und Afrika und die Forderung einiger Panelist*innen, Deutschland und Frankreich müssten sich aktiv für eine europäische Klima-Außenpolitik einsetzen, die Afrikas Bedarfe in den Blick nimmt. Denn auf dem Kontinent, anders als in anderen Teilen der Welt, seien die direkten Folgen der Klimakrise bereits in vielen Bereichen spürbar.

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