Über 150 Menschen aus unterschiedlichen Weltregionen nahmen am 17. November 2020 an der Online-Auftaktveranstaltung des Bonn Water Network teil. Das Netzwerk besteht aus sieben Bonner Institutionen mit langjähriger Erfahrung zu Wasser und verwandten Themen; neben dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) sind dies das Internationale Konversionszentrum Bonn (BICC), zwei Institute der Universität Bonn, das Geographische Institut (GIUB) und das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), das International Water Management Institute (IWMI) sowie zwei UN-Institutionen, das United Nations Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS) und das Sekretariat der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD).
In ihren Begrüßungsworten hob die Sprecherin des Netzwerks, Dr. Annabelle Houdret (DIE), hervor, dass die Partner auf 15 Jahre Zusammenarbeit in ihrer „Water Lecture“-Reihe und eine langjährige Erfahrung in der angewandten Forschung in Wasserprojekten auf der ganzen Welt aufbauen können. Sie unterstrich den kooperativen Geist des Netzwerks und seiner Partner: „Wir erarbeiten gemeinsam mit unseren Partnern Lösungen für Wasserprobleme, seien es Landwirt*innen in Entwicklungsländern, nationale Wassermanagement-Institutionen, Ministerien in Europa oder im globalen Süden oder internationale Organisationen – wir glauben, dass über Länder, Hierarchien und Disziplinen hinweg jeder einzelne Akteur sein eigenes Fachwissen hat, das dazu beiträgt, nachhaltige Lösungen für die Wasserkrise zu finden.“
Stefan Wagner, Direktor für Internationale Angelegenheiten und Globale Nachhaltigkeit der Stadt Bonn, betonte in seiner Begrüßungsrede, dass das Netzwerk für den Standort Bonn als Zentrum für internationale Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung eine wichtige Ergänzung sei.
Auch Prof. Dr. Jakob Rhyner, Wissenschaftlicher Direktor der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung / Innovationscampus Bonn (ICB), begrüßte die Gründung des Netzwerks als eine wertvolle und zeitgemäße Ergänzung der bestehenden Forschungsallianzen und versprach eine gute Zusammenarbeit zwischen dem ICB und dem Bonn Water Network.
Die Direktor*innen der Mitgliedsinstitutionen des Bonner Wassernetzwerks lieferten kurze Inputs per Videobotschaften und gaben einen Überblick über die Herausforderungen der Wasserkrise und die Beiträge ihrer jeweiligen Organisationen zum Netzwerk. Schauen Sie hier den Beitrag von Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, Direktorin des DIE an.
Im Anschluss gaben einige Forscher*innen des Bonn Water Network Einblicke in ihre Erfahrungen mit den Herausforderungen der Wasserkrise auf der ganzen Welt und ihre Arbeit mit Partnerinstitutionen. Sie zeigten auf, wie sich die Grundwasserknappheit auf die Umsetzung der Ziele der Nachhaltigen Entwicklung in Jordanien auswirkt (Dr. Ines Dombrowsky, DIE), welche Auswirkungen zunehmende hydrologische Variabilitäten und Extreme auf Unsicherheiten und Risiken in Myanmar haben (Prof. Dr. Mariele Evers, GIUB), wie Land- und Wasserressourcen in Marokko nachhaltig bewirtschaftet werden können (Dr. Birgit Kemmerling, BICC), und wie die Forschung das grenzüberschreitende Wassermanagement in Togo und Benin unterstützen kann (Dr. Yvonne Walz, UNU-EHS). Darüber hinaus erläuterte Dr. Jonathan Lautze vom IWMI die Interdependenzen zwischen der Bereitstellung von Wasser, Energie und Nahrungsmitteln in Zentralasien und Afrika, Dipesh Chapagain (ZEF) analysierte die Auswirkungen zukünftiger Klimaextreme auf die Wasserressourcen in West-Nepal, und Dr. Daniel Tsegai (UNCCD) erläuterte, wie seine Institution dazu beiträgt, proaktive Ansätze gegen Dürre auf globaler und lokaler Ebene umzusetzen.
Das Bonn Water Network wird im Jahr 2021 eine eigene Website aufsetzen, Informationen über seine Aktivitäten finden sich auch im neuen Webspecial Water Governance des DIE (https://www.die-gdi.de/en/water-governance/).
Die nächste Veranstaltung des Netzwerks wird die Präsentation auf dem „Internationalen Wasserkolloquium“ (Link: https://flores.unu.edu/en/events/upcoming/bonn-water-network-introduction-of-the-new-network-and-associated-topics-and-themes.html) sein, das von UNU-FLORES in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) und der Universität Bonn organisiert wird.
Termin für die nächste Water Lecture
Am 26. Januar 2021 hält Prof. Dr. Anna-Katharina Horndige, Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik, die nächste Water Lecture des Bonn Water Network zum Thema ‚Sustainable Ocean Governance‘.
Für weitere Informationen über das Netzwerk wenden Sie sich bitte an die Sprecherin, Dr. Annabelle Houdret (Annabelle.houdret@die-gdi.de).