In ihrem Dissertationsprojekt untersucht Okka Lou Mathis den Einfluss nationaler Nachhaltigkeitsinstitutionen – im Sinne von politischen Gremien wie Nachhaltigkeitsräten oder Kommissionen für zukünftige Generationen – auf die Klima-Performanz von Ländern. Motiviert durch das Problem eines kurzfristigen Planungshorizontsin der Politik will sie herausfinden, ob es den explizit zur Förderung der Nachhaltigkeit geschaffenen Institutionen tatsächlich gelingt, politische Entscheidungsfindung zu prägen.
Okka Lou Mathis hat ihre Dissertation im Herbst 2019 begonnen. Sie ist derzeit dabei, eine globale Datenbank über nationale Nachhaltigkeitsinstitutionen aufzubauen, die als Grundlage für ihre Forschung dient. In einem ersten Schritt definiert sie ihr Verständnis von Nachhaltigkeitsinstitutionen und entwickelt einen Analyserahmen zur Bewertung ihres politischen Wirkungspotenzials. Danach wird sie mehrere vergleichende Fallstudien in Ländern des globalen Südens und Nordens durchführen, um kausale Mechanismen zu finden, wie sie die Politik beeinflussen. Mit Hilfe einer quantitativen Analyse auf der Grundlage des Datensatzes will sie daraufhin den möglichen Zusammenhang zwischen nationalen Nachhaltigkeitsinstitutionen und der Klima-Performanz von Ländern schätzen. Schließlich will sie die Frage beantworten, unter welchen Bedingungen Nachhaltigkeitsinstitutionen einen politischen Einfluss haben und wie das Nachhaltigkeitsprinzip generell besser im politischen System verankert werden kann.
Dieses Dissertationsprojekt soll zum Verständnis beitragen, wie globale Agenden wie das Pariser Klimaabkommen und die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung auf der Ebene der Staaten umgesetzt werden und wie nationale Governance gestärkt werden kann, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Okka Lou Mathis arbeitet im Forschungsprojekt „Klimalog“ am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) und schreibt ihre Dissertation an der Leuphana Universität Lüneburg. Sie hat Politik- und Verwaltungswissenschaften sowie Entwicklungsstudien studiert.