Brasilianische Expertin zur Süd-Süd- und Dreieckskooperation im DIE

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Am 9. Dezember 2019 präsentierte Geovana Zoccal am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) ihr Forschungsprojekt „Jenseits von Nord und Süd: Stärkung der Dreieckskooperation für globale Entwicklung“. Geovana Zoccal ist Forscherin am BRICS Policy Center in Rio de Janeiro, einem wichtigen Partner des DIE in Brasilien, und war über ein Alexander-von-Humboldt Stipendium für die letzten zwei Jahre im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) tätig. Das Podium, moderiert von Heiner Janus (DIE), bestand aus Geovana Zoccal, Rita Walraf (BMZ), JI Lanlan (China Institute for South-South-Cooperation in Agriculture und Teilnehmerin der MGG Academy 2019) sowie Sven Grimm (DIE). In der Diskussion wurde die strategische Bedeutung der Dreieckskooperation als eine besondere Form von Multi-Stakeholder Zusammenarbeit hervorgehoben. Jenseits des geringen Finanzvolumens kann Dreieckskooperation von großem Nutzen sein etwa für ein Lernen von und übereinander sowie für die Zusammenarbeit mit Staaten nach ihrer „Graduierung“ aus der Entwicklungshilfe (Official Development Assistance).

Insbesondere seit der Wende zum 21. Jahrhundert haben sich neue Modalitäten, neue Akteure und neue Beziehungsdynamiken in der Entwicklungszusammenarbeit etabliert. Die traditionelle Entwicklungshilfe (Official Development Assistance, ODA) zwischen einem Geber- und einem Empfängerland ist nicht mehr die einzige Leitpraxis der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Im März 2019 hatte bereits die zweite hochrangige Konferenz der Vereinten Nationen über die Süd-Süd-Zusammenarbeit (BAPA+40) stattgefunden. Dort war die Süd-Süd-Zusammenarbeit als zentraler Bestandteil der Umsetzung der Agenda 2030 festgehalten und die Rolle der Dreieckszusammenarbeit hervorgehoben worden.