Kategorie: Aus dem Institut

  • Charlotte Fiedler erhält Deutschen Studienpreis

    Photo: Charlotte Fiedler, handshake mit Wolfgang Schäuble
    ©Körber-Stiftung/Gesine Born

    Charlotte Fiedler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Programm Transformation politischer (Un-)Ordnung hat den zweiten Platz beim Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung erhalten. Der Deutsche Studienpreis zeichnet jährlich herausragende Nachwuchswissenschaftler*innen aller Fachrichtungen aus. Die Preise werden für exzellente Dissertationen von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung vergeben. Sie erhielt den Preis in der Sektion Sozialwissenschaften für ihren Wettbewerbsbeitrag „Warum politische Partizipation in Post-Konflikt-Gesellschaften einen wichtigen Beitrag zu Frieden leisten kann“.

    Die Dissertation von Charlotte Fiedler wirft einen neuen Blick auf die Frage, wie Frieden in Post-Konflikt-Ländern gestärkt werden kann, in dem sie den Zusammenhang zwischen politischer Partizipation und dem Wiederausbruch von Konflikt systematisch untersucht. Basierend auf statistischen Analysen wird dabei deutlich, dass zwei bisher weniger beachtete politische Faktoren – nämlich verfassungsgebende Prozesse und lokale Wahlen – einen wichtigen Beitrag zu Frieden leisten können. Die Dissertation liefert somit wichtige Erkenntnisse für den wissenschaftlichen Diskurs darüber, welche Institutionen für Frieden wichtig sind. Gleichzeitig zeigt sie ganz konkrete Anknüpfungspunkte auf, wie Frieden nachhaltig gestärkt werden kann. Ihre Arbeit ist somit für Regierungen von Post-Konflikt-Ländern relevant, die bemüht sind nachhaltigen Frieden zu schaffen, sowie für die internationale Gebergemeinschaft, die durch Friedensförderung versucht Regierungen darin zu unterstützen.

    ©Körber-Stiftung/Gesine Born

    Charlotte Fiedler promovierte am DIE innerhalb des BMZ-geförderten Projektes „Frieden nachhaltig fördern“ und wurde an der Universität Essex von Kristian Gleditsch betreut. Ein zentrales Papier ihrer Dissertation fasst Charlotte Fiedler auch in ihrem kürzlich erschienenen Briefing Paper zusammen.

  • Nachruf Paul Groß

    Das DIE trauert um seinen geschätzten Kollegen und langjährigen Mitarbeiter Paul Groß, der viel zu früh von uns gegangen ist. Sein Tod kam plötzlich und unerwartet. Mit ihm verlieren wir einen langjährigen, humorvollen und allseits beliebten Mitarbeiter und Kollegen. In Gedanken sind wir bei seiner Familie.

  • Start der MGG Academy 2019

    Photo: MGG Academy 2019 Participants
    MGG Academy 2019, © Neil Baynes

    Am 19. August startete die MGG Academy 2019 mit 23 Personen aus Brasilien, China, Deutschland, Indien, Indonesien, Mexiko und Südafrika. Die MGG Academy ist ein viermonatiger Dialog- und Ausbildungskurs für Nachwuchsführungskräfte in Regierungseinrichtungen, Forschungsinstituten, der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor. Sie zielt darauf ab, die Kompetenzen künftiger Transformationsakteure für die Bearbeitung globaler Herausforderungen zu stärken. Am 23. August lud der neue Kurs die Belegschaft des DIE sowie Personen aus anderen Institutionen in Bonn zu einem „Global Village“ ein. In Form von Ständen stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktuelle Themen und Informationen aus ihren Heimatländern vor. Die informelle Veranstaltung bot eine gute Gelegenheit sich gegenseitig kennenzulernen und sich über Kultur, Kunst, Essen und weitere Aktivitäten auszutauschen.

  • Großprojekt Innovations-Campus Bonn feiert seinen Auftakt

    Direktorinnen und Direktoren, Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle und Focal Points der Bonner Allianz © DIE

    Am 25. Juni 2019 stellte die Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung vor Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ihr gemeinsames Großprojekt in Bonn vor: den Innovations-Campus Bonn (ICB). Der Innovations-Campus Bonn soll zu einer integrativen Plattform für die gesamtgesellschaftliche Arbeit an einer nachhaltigen Zukunft werden.

    In der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung engagieren sich neben dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) die Universität Bonn, das Institute for Environment and Human Security der United Nations University (UNU-EHS), das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), das Bonn International Center for Conversion (BICC) und die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

    Im Rahmen der Auftaktveranstaltung wünschten Vertreterinnen und Vertreter aus Bundes- und Landesministerien sowie der Stadt Bonn dem Projekt viel Erfolg. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW), vertreten durch Staatssekretärin Annette Storsberg, würdigte den Innovations-Campus Bonn als künftige zentrale Anlaufstelle für Nachhaltigkeit und globalen Wandel. Das MKW fördert den Aufbau des ICB mit 1,35 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), vertreten durch Petra Berkner, unterstützt ein erstes interdisziplinäres Forschungsprojekt des ICB finanziell. Es beginnt zum 1. Juli 2019 und beschäftigt sich unter dem Namen „Digitainable“ mit Fragen an der Schnittstelle von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ashok Sridharan, Oberbürgermeister der Stadt Bonn, erinnerte neben politischen, kommunalen und zivilgesellschaftlichen Akteuren, die sich im Bereich Nachhaltigkeit engagieren, an die zentrale Rolle der Wissenschaft. Nur gemeinsam könnten Fortschritte bei der Umsetzung der SDGs erzielt und globale Herausforderungen bewältigt werden. Jakob Rhyner, wissenschaftlicher Direktor der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung, präsentierte das Kern-Arbeitsgebiet des ICB: Schnittstellen zwischen Bioökonomie, Digitalisierung sowie Mobilität und Migration zu erforschen. Er skizzierte dies insbesondere am Beispiel des Projekts „Digitainable“.

    In einer Diskussionsrunde stellten sich die Direktorinnen und Direktoren der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung Fragen aus dem Publikum. Imme Scholz, kommissarische Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), betonte das Alleinstellungsmerkmal des Großprojektes Innovations-Campus Bonn: gerade die Mischung aus in Bonn ansässigen UN-Organisationen verbunden mit zahlreichen Aktivitäten der Stadt Bonn, einer traditionsreichen Universität Bonn mit einem breiten Themenspektrum, zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen sei besonders. Alle Beteiligten betrachteten das Thema Nachhaltigkeit aus einer anderen Perspektive und bringen ihre interdisziplinären Ansätze sowie globale Netzwerke ein. Von diesen könnten das Gesamtprojekt und neue Forschungsfragen profitierten.

    Mit drei Workshops am Nachmittag hatte der ICB formell seine wissenschaftliche Arbeit aufgenommen. Dabei standen der Nachhaltigkeitsbegriff, Klimamigration und Digitalisierung im Gesundheitsbereich im Mittelpunkt. Ziel der drei thematischen Workshops war der fachliche Austausch über bereits bestehende Aktivitäten und Arbeitsfelder der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beteiligten Forschungsinstitutionen sowie der Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmenden mögliche Anknüpfungspunkte innerhalb der Themenfelder für die gemeinsame Arbeit im Rahmen des ICB.

    Bereits am Vormittag hatte der Tag feierlich begonnen. Achim Steiner, Leiter des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), hielt auf Einladung der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung an der Universität Bonn einen Vortrag zur Umsetzung der Agenda 2030. Lesen Sie hier mehr zu dieser Veranstaltung und hören Sie hier seine Wünsche an das Großprojekt.

    Fotografische Impressionen der Auftaktveranstaltung finden Sie hier

  • UNDP-Leiter Achim Steiner diskutiert in Bonn zur Agenda 2030

    v.l.n.r.: Jakob Rhyner (Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung), Imme Scholz (DIE), Achim Steiner (UNDP), Michael Hoch (Uni Bonn) © DIE

    Am 25. Juni 2019 war Achim Steiner, Leiter des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), zu Gast bei der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung. Steiners Vortrag „Auf dem Weg zu globaler Nachhaltigkeit: Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung der Agenda 2030“ in der voll besetzten Aula der Universität Bonn setzte bei der Betrachtung der aktuellen Klimaproblematik und der Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung an.

    Der Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen beleuchtete die Arbeit von UNDP und zeichnete die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung als eine „Risikolandschaft“ nach, die die zentralen Herausforderungen unserer Welt und die gemeinsame Verantwortung des Globalen Nordens und Südens zum Ausdruck bringe. Er unterstrich einerseits die Bedeutung interdisziplinärer Forschung, wie sie innerhalb der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung mit ihrem Innovations-Campus Bonn intensiviert werden solle. Andererseits betonte er, dass auch das Engagement von Seiten der Wirtschaft, Politik und zivilgesellschaftlicher Initiativen, wie Fridays for Future, notwendig sei. Nur so würden die Agenda 2030 und die Umsetzung ihrer Ziele nicht bloße „Buchstaben auf einem Papier“ bleiben, sondern auch im Alltag sichtbar werden. Steiner betonte zugleich wichtige Synergien zwischen den Zielen der Agenda 2030, die seiner Ansicht nach stärker als mögliche Zielkonflikte in den Blick genommen werden sollten: „Wer beispielsweise einen Euro in die Verwirklichung des Klimaziels investiert, der muss sich vor Augen halten, dass er viele weitere Ziele in einen fortschrittlichen Modus bringen kann.“

    Schauen Sie hier ein kurzes Statement von Achim Steiner zur Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung.

    Im Anschluss an seinen Vortrag bezog sich Achim Steiner in der von Imme Scholz, kommissarische Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), moderierten Diskussion zwischen Studierenden und externen Gästen auch auf bisherige Anstrengungen Deutschlands in der Klimadebatte und im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Er betonte, dass es gerade bei großen wirtschaftspolitischen Fragen wie der Verkehrswende notwendig sei, Innovationen und Nachhaltigkeitsaspekte stärker zu verzahnen. Imme Scholz hob besonders hervor, dass die weltweite Umsetzung der Agenda 2030 eine gemeinsame Sichtweise auf vorhandene Risiken notwendig mache.

    Das UN-Entwicklungsprogramm UNDP gehört mit seiner weltweiten Präsenz zu den wichtigsten und bekanntesten UN-Organisationen. UNDP bietet ärmeren Ländern Politikberatung und Kapazitätsaufbau, um Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit, Klimawandel oder Krisen und Konflikte besser zu bewältigen. Unter Leitung von Achim Steiner positioniert sich UNDP als Schlüsselakteur für eine alle Dimensionen der Nachhaltigkeit umfassende Unterstützung für nachhaltige Entwicklung. UNDP kooperiert beispielsweise mit UN-Mitgliedsstaaten, ihre jährlichen nationalen Klimapläne auszuarbeiten. Steiner, der auch prominentester Absolvent des Postgraduierten-Programms des DIE ist, sieht eine solche Unterstützung als Kern seines Auftrags: mit den Ländern gemeinsam zu kluger Klimapolitik und systemischen Ansätzen beizutragen.

    Die Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung präsentierte am gleichen Tag im Rahmen einer Abendveranstaltung einem größeren Fachpublikum den Start des Innovations-Campus Bonn. Lesen Sie hier mehr zur feierlichen Auftaktveranstaltung.

    Sehen Sie hier ein Video-Interview mit Achim Steiner: Are we progressing in implementing the 2030 Agenda? What role do think tanks play?