Imme Scholz, kommissarische Direktorin des DIE, hielt am 16. Januar ihre Antrittsvorlesung am Zentrum für Ethik und Verantwortung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Im Rahmen der Ringvorlesung „Wir müssen reden… über Ethik in der digitalen Welt“ sprach Imme Scholz über die Herausforderungen, die eine Politik für globale nachhaltige Entwicklung an die Menschheit stellt. Gegenwärtig korreliert in vielen Ländern ein hohes soziales und wirtschaftliches Entwicklungsniveau mit einem großen ökologischen Fußabdruck, also mit hohen Treibhausgasemissionen, einem hohen Rohstoffverbrauch und einer geringen Rückführung von Abfallprodukten in den Produktionskreislauf. Gleichzeitig wird der geringere Umweltverbrauch anderer Länder in der Regel mit einem sehr niedrigen Produktions- und Konsumniveau – also erheblicher Armut – „bezahlt“. Ein Zustand, der so viele sozial- und umweltethische Aspekte außer Acht lässt, sei auf Dauer nicht haltbar, so Imme Scholz. Die Digitalisierung biete große Chancen, nachhaltige Entwicklung in den Grenzen des Erdsystems zu erreichen, berge aber auch Risiken. Neben technischen Innovationen seien vor allem gesellschaftliche Debatten notwendig, um das „ethisch Wünschbare“ zu konkretisieren.
Jochen Flasbarth, Staatssekretär des BMU, eröffnete die Veranstaltung. Anschließend stellte Wolfgang Lutz, einer der Ko-Autoren des GSDR, die Kernbotschaften des Berichtes vor. Bei der daran anknüpfenden Panel-Diskussion zu den Impulsen für die „Decade of Action and Delivery“ zum Schutz der Lebensgrundlagen wirkte Dirk Messner, Co-Vorsitzender von SDSN Germany, mit.
Die erste Jahreskonferenz der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (WPN2030) unter dem Titel „Nachhaltige Entwicklung: Eine Frage der Wissenschaft“ fand am 5. und 6. Dezember in Berlin statt. SDSN Germany richtete eines der Fachforen aus, welches sich dem Europäischen Semester widmete. Die neue EU-Kommissionspräsidentin hat angekündigt, das Europäische Semester an den Sustainable Development Goals (SDGs) neu auszurichten. Damit stellt sich die Frage, wie eine solche Neuausrichtung gestaltet und von deutscher Europapolitik unterstützt werden kann. Das Fachforum „Europäisches Semester & SDGs“ brachte europäische und deutsche Expert*innen aus Wissenschaft und Politik zusammen, um dazu konkrete Ansatzpunkte und mögliche nächste Schritte zu beraten.
Imme Scholz, kommissarische Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik(DIE), wirkte neben Christian Calliess (Sachverständigenrat für Umweltfragen), Patrizia Nanz (Co-Vorsitzende WPN2030 & IASS) und Génica Schäfgen (Ecosia) an einer Paneldiskussion mit, die sich der Stärkung der politischen und gesellschaftlichen Relevanz der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie widmete. Sie unterstrich dabei die Chancen, die in der stärkeren Verknüpfung mit klimapolitischen Debatten und im systematischen Austausch zwischen den verschiedenen Beiräten der Bundesregierung und anderen Plattformen liegen.
Dirk Messner gibt mit Antritt seines neuen Amtes als Präsident des Umweltbundesamtes seine Aufgabe als Co-Chair der WPN2030 ab. Neben Patrizia Nanz (IASS) werden künftig Christa Liedtke (Lenkungsausschussmitglied SDSN Germany) und Daniela Jacob (Vorsitzende DKN Future Earth) die Funktion der Co-Chairs der Plattform übernehmen.
Vom 20.-25. Oktober 2019 fand der Study Trip der MGG Academy nach Genf und Brüssel statt. Die Teilnehmer*innen besuchten einige der wichtigsten Institutionen der globalen Zusammenarbeit weltweit.
Von geistigen Eigentumsrechten im South Centre bis hin zur Auseinandersetzung mit der Situation von Geflüchteten im UNHCR waren es zwei intensive Tage voller Erkenntnisse. Die offenen Diskussionen über aktuelle Herausforderungen der MGG-Länder in der UNCTAD und der WTO waren eine Einladung, darüber nachzudenken, welche Zukunft die Teilnehmer*innen sich für ihre Länder wünschen.
In Brüssel besuchten die Teilnehmer*innen die Europäische Kommission und setzten sich mit einer breiten Palette an Themen im Zusammenhang mit dem europäischen Beitrag zu globaler Zusammenarbeit sowie Governance auseinander. Einer der Höhepunkte der Reise war die aufschlussreiche Rede des Direktors von Cities Alliance, William Cobbett. Diese vermittelte neue Perspektiven, wie sich Slums zu lebenswerten Stadtteilen entwickeln können.
Katrin Dobersalske, Imme Scholz, Hartmut Ihne. Foto Eva Tritschle
Die kommissarische Direktorin des DIE Imme Scholz ist zur Honorarprofessorin für Globale Nachhaltigkeit und ihre normativen Grundlagen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) ernannt worden.
Hochschulpräsident Hartmut Ihne überreichte Imme Scholz am 25. November 2019 die Ernennungsurkunde zur Honorarprofessorin für Globale Nachhaltigkeit und ihre normativen Grundlagen am Zentrum für Ethik und Verantwortung (ZEV) der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS). Im Rahmen der Vorlesungsreihe „Wir müssen reden… über Ethik in der digitalen Welt“ des Zentrums für Ethik und Verantwortung der Hochschule wird Frau Scholz am 16. Januar 2020 eine Vorlesung zu der Frage halten „Hat das Recht auf Entwicklung im Anthropozän noch Bestand?“. Weitere Informationen finden Sie hier.