IDOS-Direktorin als Sprecherin bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz

Vom 10. bis 13. März kamen die deutschen (Erz-)Bischöfe zur Frühjahrs-Vollversammlung 2025 der Deutschen Bischofskonferenz im Kloster Steinfeld unter dem Motto „Nachhaltigkeits-Allianzen aufbauen und besonders vulnerable Gruppen schützen“ zusammen.

Im Rahmen der Versammlung beschäftigten sich die Bischöfe in einer umfassenden Studieneinheit mit dem Thema „Zehn Jahre Laudato si‘ – Aktualität und Relevanz“. Dabei wurde das Jahrzehnt seit der Veröffentlichung der Enzyklika gegen weltweite Armut und Umweltzerstörung „Laudato si“ von Papst Franziskus gewürdigt und deren Relevanz in aktuellen politischen und gesellschaftlichen Kontexten diskutiert.

 

Photo: Anna-Katharina Hornidge is Director of IDOS and Professor of Global Sustainable Development at the University of Bonn.

©IDOS

Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge war eine von drei Impulsgeber*innen, die Vorträge für die Studieneinheit hielten, neben Prof. Dr. Mojib Latif von GEOMAR Kiel und Prof. Dr. Andreas Löschel von der Ruhr-Universität Bochum. In ihrem Vortrag mit dem Titel „Politik für nachhaltige Entwicklung in Zeiten globaler (Un)Ordnung“ diagnostizierte Prof. Hornidge einen Epochenbruch in der internationalen Ordnung. Sie betonte, dass internationale, wo möglich plurilaterale, vertrauensbasierte Partnerschaften gezielt gestärkt werden müssen – nicht trotz, sondern gerade wegen dieses Umbruchs. Sie skizzierte fünf Leitprinzipien für eine regelbasierte multipolare Welt: die strukturellen Determinanten und Ursachen sozialer Ungleichheit und politischer Polarisierung abbauen, Multilateralismus und Regeln gegenüber Deals stärken, die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung als Rahmen nutzen, (ungleiche) Abhängigkeiten von globalen Machtzentren abbauen, gezielt strategische, vertrauensbasierte Partnerschaften ausbauen und insbesondere Europas Nachbarregionen stabilisieren und stärken.

Der anschließende Austausch unter allen drei Redner*innen und den versammelten Bischöfen unterstrich das gemeinsame Engagement für nachhaltige Entwicklung, den Schutz einer auf Rechten und Regeln basierenden Ordnung sowie Solidarität mit besonders vulnerablen Gruppen und insbesondere mit den künftigen Generationen. Anna-Katharina Hornidge nutzte die Gelegenheit, um auf die einflussreiche Rolle hinzuweisen, die die Kirche beim Eintreten für diese Verpflichtungen in Zeiten spielen kann, in denen die multilaterale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik von mächtigen internationalen Akteur*innen systematisch untergraben und auch in Deutschland in Frage gestellt wird.

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