One Health on the Move: Multirisikofaktoren für pastorale Gemeinschaften angehen

Welchen Herausforderungen begegnen pastorale Gemeinschaften in Tansania im Bereich One Health? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Workshops „One Health on the Move“ am 20. Januar 2025 in Arusha, Tansania. Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um innovative, transdisziplinäre Lösungen für globale Gesundheitsfragen zu erarbeiten. 

Gruppenphoto: Teilnehmende des One Health Workshops Tansania
©Lorietha Mwaigwisya

Im Rahmen des gleichnamigen transdisziplinären Projekts diskutierten 25 Teilnehmende aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft in sechs interaktiven Sessions transdisziplinäre Forschung und Gesundheitsthemen in Ostafrika, mit Beiträgen von Wissenschaftler*innen, NGOs, Politiker*innen und Kulturbotschafter*innen. 

Der Workshop begann mit einer Einführung inNicht-lineares Denkenund die Bedeutung transdisziplinärer Forschung für globale Gesundheitsfragen. Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge (IDOS) und Dr. Saravanan Subramanian (IDOS) stellten diese Strategie als Schlüssel für innovative Lösungsansätze vor und ermöglichten den Teilnehmenden, die Methoden direkt anzuwenden. Anschließend thematisierte Prof. Dr. Gabriel Shirima (Nelson Mandela African Institute of Science and Technology) die Krankheitsübertragung zwischen Mensch, Nutz- und Wildtieren, insbesondere Zoonosen wie Brucellose, Anthrax und Rift-Valley-Fieber, sowie den Mangel an Impfprogrammen. Pastorale Gemeinschaften stehen zudem vor Herausforderungen durch Klimawandel, Viehwachstum, begrenztes Weideland, Migration, Landnutzungskonflikte und Krankheitsübertragung über Wasserquellen und Märkte. Dies wurde auch durch Berichte politischer Vertreter*innen aus den Distrikten Monduli und Simanjiro unterstrichen.  

Prof. Dr. Anna Tredyte (Universität Stockholm) und ihre Nachwuchswissenschaftlerinnen Gladys Lendii, Amana O Kilawi und Janeth Mngulwi analysierten ökologische Herausforderungen wie Bodenerosion, invasive Pflanzenarten und Wasserknappheit in den ostafrikanischen Rangelands und deren Zusammenhang mit dem Klimawandel. Lösungsansätze wie Kartierung, Renaturierung und nachhaltige Weidebewirtschaftung wurden diskutiert.  

Die NGOOikos East Africastellte zudem ihre Strategien für nachhaltiges Weidemanagement, Bildung und Gemeindeengagement vor. Dabei wurde deutlich, dass Frauen eine Schlüsselrolle bei der Wiederherstellung von Weideland spielen. 

Dr. Saravanan Subramanian und Marie Dovermann (beide IDOS) widmeten sich der gesundheitlichen Situation pastoraler Gemeinschaften in Tansania und Kenia. Neben traditionellen Heilmethoden wurden die steigende Häufigkeit psychischer Erkrankungen und nichtübertragbarer Krankheiten hervorgehoben.  

Die Diskussion machte deutlich, dass gesundheitspolitische Herausforderungen eine integrative, kontextualisierte Gesundheitsversorgung sowie eine stärkere Einbindung der betroffenen Gemeinschaften erfordern. Besonders die Bedeutung grenzüberschreitender Kooperationen und evidenzbasierter Politikgestaltung wurde auch von Kultur- und Politikervertreter*innen betont. 

Den Abschluss machte Dr Gladness Mwanga (NM-AIST), die in ihrer Fallstudie, die sich verändernden Migrationsmuster pastoraler Gemeinschaften zeigte, die vor allem durch Wasserverfügbarkeit und saisonale Faktoren bestimmt werden.  

Der Workshop mündete in einen vier Tage langen Writeshop, in dem die Partnerinstitutionen gemeinsam ein vierjähriges Projektkonzept entwickelten. Ziel ist es, im Rahmen eines transdisziplinären und kapazitätsbildenden Prozesses die vielschichtigen Risiken pastoraler Mobilität und deren Auswirkungen auf die globale Gesundheit am Beispiel der Maasai-Gemeinschaften in Kenia und Tansania zu untersuchen.

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