Wissenschaftler des IDOS-Programms Inter- und transnationale Zusammenarbeit beteiligten sich mit Vorträgen und als Panelisten an der diesjährigen Konferenz. Ihre Beiträge konzentrierten sich auf die Schnittstelle von (Geo-) Politik und Entwicklung(szusammenarbeit).
Vom 3. bis 6. April fand in San Francisco die Jahrestagung der International Studies Association statt. Als eine der wichtigsten akademischen Veranstaltungen im Bereich der internationalen Beziehungen und der globalen Politik bringen ISA-Kongresse mehrere tausend Wissenschaftler*innen zusammen, um neueste Forschungsergebnisse vorzustellen und zu diskutieren. Prof. Dr. Stephan Klingebiel präsentierte einen gemeinsam mit Dr. Gerardo Bracho, Dr. André de Mello e Souza und Dr. Paulo Esteves verfassten Artikel zum Thema „The origins and aging of ODA“. Das Papier untersucht die Entwicklung der Official Development Assistance seit den 1960er Jahren, beleuchtet deren Herausforderungen und diskutiert Versuche, alternative Instrumente für die Messung von Entwicklungszusammenarbeit zu finden.
Dr. Sebastian Haug hielt einen Vortrag über die Beziehungen zwischen den Vereinten Nationen und Chinas Belt and Road Initiative. Seine Analyse des Aufstiegs und Falls der Beziehungen zwischen der UN und der BRI zeigt, dass beide Seiten zunächst gemeinsam versuchten ihre Legitimität zu stärken, aber dann mit Gegenwind aus westlichen Staaten konfrontiert wurden. In einem von Sebastian Haug moderierten Panel über „Security and power: discussing the politics of foreign aid“ stellte schließlich Stephan Klingebiel einen Papierentwurf zum Thema „The new geopolitics of foreign aid“ vor. Aufbauend auf kürzlich veröffentlichten Arbeiten, einschließlich eines IDOS-Policy-Briefs, erörtert dieses Papier den immer komplexer werdenden Kontext der globalen Zusammenarbeit und die wachsende Rolle verschiedener Akteur*innen im globalen Süden. Insgesamt unterstrichen die Diskussionen auf dem ISA-Kongress nicht nur die sich verändernde geopolitische Landschaft, sondern auch Verschiebungen und Spannungen in der Wissensproduktion selbst, wobei Hinweise auf die Kriege in Gaza und der Ukraine sowie die Dekolonisierungsagenda in vielen Diskussionsrunden eine herausragende Rolle spielten.