Die Sandressourcen, die parallel zum Meer fließen, unterliegen Erosions- und Abbauprozessen und sind somit mit der sozio-ökologischen Dynamik an der Schnittstelle zwischen Land und Meer verwoben. Sie sind nicht nur als Schutz vor beispielsweise Wirbelstürmen von entscheidender Bedeutung, sondern auch für den Lebensunterhalt der kleinen Fischereigemeinden in Südindien.
Eine Fotoausstellung des IDOS-Wissenschaftlers Dennis Schüpf kombiniert eingehende Feldforschung in Zusammenarbeit mit dem IFP (Institut Français de Pondichéry) mit visuellem Storytelling, um die Rolle der Sandressourcen für die Fischereigemeinden zu beleuchten. Die Ausstellung beginnt am 09. Februar 2024 und findet am IFP in Puducherry statt. Die Fotografie wird genutzt, um den Strand nicht nur als Erholungsraum an der Küste, sondern auch als Arbeitsplatz in den Fokus zu rücken. Während die Meereslandschaft mit ihren Stränden die Küsten zu einem profitablen Raum für die Tourismusindustrie macht, sind die traditionellen Fischereigemeinden auf den Zugang zu den immer kleiner werdenden Strandflächen angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Der Zugang zu den Sandstränden ist die Grundlage ihrer Existenz. Es wird Platz benötigt für das Anlegen und Lagern von Booten, für ihre Reparatur und Wartung, das Trocknen des Fangs, das Ziehen und Ausbessern von Netzen sowie die Versteigerung und den Verkauf von Fisch.
Die Ausstellung thematisiert außerdem das Fehlen von Sand, was vor allem Fischarbeiterinnen betrifft – denn diese sind vom Verlust des Sandes ungleich stärker betroffen als Männer. Gleichzeitig werden Felsen ins Meer gekippt, um die Küste zu stabilisieren und eine weitere Erosion der Küstenlinie zu verhindern. Diese technokratischen Anpassungen können jedoch den Zugang der Fischereiarbeiter*innen zum Meer behindern und somit ihre soziale Anfälligkeit für Klima- und Umweltveränderungen an der Küste verstärken.
Die Ausstellung ist Teil des Forschungsprojekts Klimalog.