Workshop „Funding the UN system“ am IDOS

Wie die Vereinten Nationen finanziert werden hat Auswirkungen auf ihre Funktionsweise und Leistungsfähigkeit sowie auf die Verteilung von Macht und Einfluss in der Organisation. Historisch gewachsene Finanzierungsmuster stehen neuen Anforderungen an die multilaterale Zusammenarbeit gegenüber.

Photo: Gruppenbild der Veranstaltenden und Teilnehmenden des Workshops zum Thema "Funding the UN system" vorm German Institute of Development and Sustainability (IDOS).

©IDOS

Zu dieser Thematik wurde ein zweitägiger Workshop „Funding the UN system“ gemeinsam von IDOS (Dr. Max-Otto Baumann und Dr. Sebastian Haug), der Universität Glasgow (Dr. Bernhard Reinsberg) und dem Overseas Development Institute (ODI) (Nilima Gulrajani) veranstaltet. Er brachte eine Gruppe von Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Expert*innen zusammen, um neueste Forschung aus dem eigenen Kreis und Reformperspektiven für die VN-Finanzierung zu diskutieren. Besonders die Dominanz zweckgebundener Beiträge stellt für die VN und ihren Multilateralismus eine schwere Bürde dar und verlangt nach Reformen.

Deutlich wurde in der Diskussion zum einen, dass der geringe Teil von Mitglieds– und Kernbeiträgen für die VN und ihre Unterorganisationen nicht nur ein administratives Problem für die VN hinsichtlich der operativen Planungen darstellt.  Ein Übermaß an Zweckbindung übersetzt sich auch in mangelnde Ressourcen für die normativen Funktionen der VN. Im operativen Bereich der VN-Entwicklungshilfe wirkt sich die Zweckbindungs-Praxis negativ auf die Effektivität der VN aus.

Zum anderen zeigte es sich, dass es in einer ungleichen Welt nicht unbedingt immer überzeugende Alternativen zur zweckgebundenen Finanzierung gibt. Überwiegend mit zweckgebundenen Mitteln wird etwa die Menschenrechtsarbeit der VN finanziert, für die es sonst kaum genügend Ressourcen gäbe. Es bedarf daher eines besseren Verständnisses darüber, welche verschiedenen Formen von Kernfinanzierung es gibt, und welche Vor- und Nachteile diese jeweils abhängig vom organisatorischen Kontext bergen.

Die Ergebnisse des Workshops werden für politikberatende Beiträge zu laufenden Reformprozessen bei der VN genutzt. Einer davon wird von Max-Otto Baumann und Sebastian Haug veröffentlicht und stellt die Finanzierung der VN, und damit auch den VN-Multilateralismus, auf den Prüfstand und identifiziert Reformmöglichkeiten. Ergebnisse sollen 2024 bei der VN in New York präsentiert werden

Leave Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert