Forschungsdaten sind Daten, „die im Zuge wissenschaftlicher Vorhaben z.B. durch Digitalisierung, Quellenforschungen, Experimente, Messungen, Erhebungen oder Befragungen entstehen“[1]. Sie sind der Rohstoff, aus dem wissenschaftliche Erkenntnisse abgeleitet werden. In den letzten Dekaden hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Forschungsdaten über den ursprünglichen Erhebungszweck hinaus nicht nur für die Replikation von Forschungsergebnissen sondern insbesondere für eine Nachnutzung in ähnlichen oder neuen Forschungskontexten von großem Wert sein können. Entsprechend fordern immer mehr Geldgeber eine zusätzliche Inwertsetzung ihrer Forschungsinvestition durch eine Veröffentlichung relevanter Forschungsdaten nach den FAIR[2] Prinzipien. Dazu ist ein an den institutionellen Forschungsprozessen ausgerichtetes sowie national wie international anschlussfähiges Forschungsdatenmanagement (FDM) am IDOS erforderlich.
Daher wurde Ende 2021 am IDOS ein Prozess gestartet, der in den kommenden Jahren diese Ziele erreichen soll. In einem ersten Schritt wird derzeit, zusammen mit einer Arbeitsgruppe aus Vertreter*innen der Forschungsprogramme, der Bibliothek, der Verwaltung und der Leitungsebene, ein standardisierter Prozess für die Entwicklung mittelfristiger strategischer Ziele im institutionellen FDM durchgeführt. Dieser Prozess wird kommendes Jahr mit der Veröffentlichung einer IDOS-Forschungsdatenstrategie abgeschlossen, welche die Grundlage für die nachfolgende Einrichtung entsprechender Dienste und Infrastrukturen für das FDM bildet. Begleitet wird dieser Prozess von der Erstellung einer Richtlinie zum Umgang mit Forschungsdaten am Institut, sowie der Beratung von Forschenden in dringenden Fragen des wissenschaftlichen Datenmanagements.
[1] Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen. Schwerpunktinitiative „Digitale Information“: Forschungsdaten, Beschreibung des Handlungsfeldes der Allianzinitiative Digitale Information (22.11.2022).
