Nach dem offiziellen Abschluss des diesjährigen Postgraduierten-Programms erwartete die Teilnehmer*innen des 56. Kurses ein weiteres Highlight: Am 28. Mai trafen sie Achim Steiner, Administrator des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), zu einem inhaltlichen Gespräch und Kennenlernen.
Achim Steiner nutzte seine einführenden Worte, um über die Veränderungen in der Entwicklungszusammenarbeit in den letzten Jahrzehnten zu reflektieren. Spätestens seit der Verabschiedung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) im Jahr 2015 sei klar, dass Entwicklung ein gemeinsamer Auftrag und eine gemeinsame Notwendigkeit aller Länder sei. Die COVID-19-Pandemie hätte die Prioritäten vieler Länder jedoch zwangsläufig verschoben. Viele Länder würden deshalb aktuell nicht auf das Zieldatum der Agenda 2030, sondern auf viel kürzere Zeiträume schauen, um das Leben der Menschen zu verbessern. Die Agenda 2030 sei damit allerdings nicht irrelevant, sondern biete vielmehr eine entscheidende Orientierung für die Prioritätensetzung. Die Frage, welchen Beitrag die Entwicklungszusammenarbeit zum „Building Back Forward“ nach der Pandemie leisten könne, werde in den nächsten Monaten besonders wichtig.
Achim Steiner beantwortete viele inhaltliche und auch persönliche Fragen der Absolvent*innen. Er gewährte Einblicke in seinen eigenen Werdegang und sprach über die Herausforderungen der Neuaufstellung des UNDPs im Kontext der Reform des UN Entwicklungssystems. Er ermunterte die Absolvent*innen, offen für Neues und andere Perspektiven zu bleiben. Steiner betonte, dass das Ende einer weltweiten Pandemie vielleicht der interessanteste Moment in den letzten 30 Jahren sei, um in die internationale Entwicklungszusammenarbeit einzusteigen.
Achim Steiner ist ebenfalls Absolvent des Postgraduierten-Programms, genauer gesagt des 21. Kurses. Er betonte, dass die Alumni des Programms mit zu den am besten ausgebildeten Personen im Berufsfeld der Entwicklungszusammenarbeit gehören. Er sei nach wie vor in Austausch mit den Absolvent*innen seines Jahrgangs.