Am 12. Januar 2021 moderierte Prof. Dr. Imme Scholz, stellvertretende Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), gemeinsam mit Julia Ziesche von der Heinrich Böll Stiftung eine Podiumsdiskussion zum Thema Umwelt-Zerstörung in Brasilien. Sie ist Bestandteil der Veranstaltungsreihe „Berliner Brasiliendialoge“, die in portugiesischer und deutscher Sprache stattfindet und von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin und weiteren getragen wird.
Maureen Santos (FASE) führte in den Abbau von Umweltrecht unter Präsident Jair Bolsonaro ein, von dem die mächtige Agrarlobby und der Bergbau profitieren. Joenia Wapichana, Juristin und Kongressabgeordnete, berichtete vom parlamentarischen Widerstand und wie wichtig es ist, dass die Indigenen durch sie auch im Parlament eine Stimme haben. Die Journalistin Eliane Brum (El Pais Brasil) stellte eindringlich dar, dass die Missachtung der Corona-Pandemie durch die Regierung Bolsonaro insbesondere unter indigenen Völkern zu einer hohen Sterblichkeit geführt hat, die gerade für kleine Gruppen ein Existenzrisiko bedeutet. Thomas Fatheuer (KOBRA) stellte fest, dass die deutsche Entwicklungspolitik in Amazonien mehr Handlungsoptionen hat, um Amazonien zu schützen, als sie derzeit nutzt. In der Diskussion wurde nach Möglichkeiten gefragt, um die indigenen und lokalen Gemeinschaften von Deutschland aus zu unterstützen und welche Bedeutung dem fast abgeschlossenen Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und dem Mercosur zukommt. Die Debatte verdeutlichte eines: Die populistische Politik Jair Bolsonaros gefährdet Brasiliens Indigene sowohl in humanitärer als auch in ökologischer Hinsicht.
Die Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt und kann online abgerufen werden: Berliner Brasiliendialoge – Brasilien im multiplen Krisenmodus – Mecila.
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