Zum Ende der deutschen Ratspräsidentschaft fand am 14.12.2020 eine öffentliche, hochrangige online Podiumsdiskussion zum Thema „Die deutsche Ratspräsidentschaft und die Zukunft der europäischen Entwicklungspolitik“ statt. Mit dabei waren Staatssekretär Martin Jäger (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ), Koen Doens (Generaldirektor der GD DEVCO), Teresa Ribeiro (Staatssekretärin für auswärtige Angelegenheiten und Zusammenarbeit, Portugal) und Dr. Fatima Denton (Direktorin, UNU Institute for Natural Resources, Ghana). Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge (Direktorin, DIE) eröffnete die Veranstaltung. Dr. Christine Hackenesch (Programmleitung, DIE) moderierte die Veranstaltung.
Im Zentrum der Diskussion standen die Erfolge und Herausforderungen der Ratspräsidentschaft eine angemessene globale Antwort der EU auf die Covid-19 Pandemie zu finden, und hierbei ein abgestimmtes europäisches Handeln sicherzustellen. Es wurde deutlich, dass der „Team-Europe“-Ansatz zentral ist für eine effektive Koordinierung europäischer Entwicklungspolitik im Kontext der Pandemie. Während der portugiesischen Präsidentschaft werden die Weiterentwicklung des Team-Europe-Ansatzes, die Themen Gesundheit, Bildung, grüne Transformation und Kooperation mit Mitteleinkommensländern im Fokus stehen.
Die Panellist*innen diskutierten auch über die langfristige Gestaltung und inhaltliche Ausrichtung der europäischen Entwicklungspolitik. Die Panellist*innen argumentierten, dass in einer zunehmend multipolaren und von geopolitischen Rivalitäten geprägten Weltordnung internationale Partnerschaften gestärkt werden müssen. Für die Umsetzung der Agenda 2030 und der globalen Nachhaltigkeitstransformation ist insbesondere die gemeinsame Ausarbeitung von Lösungsansätzen mit Partnerländern („co-creation“) zentral. Europäische Entwicklungspolitik sollte die entscheidenden Zukunftsthemen Klimawandel, Digitalisierung und die wachsende Ungleichheit stärker in den Blick nehmen.