Am 3. September organisierten Forscher*innen des DIE einen Stakeholder-Workshop im Rahmen des STEER-Projekts. Entsprechend der Zielsetzung des Projekts diskutierten die Teilnehmer*innen, wie Koordinationsprobleme zwischen verschiedenen Wasser-Nutzergruppen gelöst werden können, um Wasser-Governance sowohl im Hinblick auf Prozesse als auch Ergebnisse zu verbessern. Am Workshop nahmen Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und politische Entscheidungsträger*innen auf verschiedenen administrativen Ebenen aus Deutschland, dem Iran, der Mongolei und Südafrika teil. In diesen Ländern und in Spanien wurden im Rahmen von STEER vertiefte Fallstudien durchgeführt. Nach einer Diskussion der Projektergebnisse stellten Mitglieder des STEER-Projekts das Governance-Tool vor, eine Online-Plattform, die Wasser-bezogene Koordinationsprobleme analysiert und kontextsensitive Lösungsstrategien anbietet, welche auf im Projekt gesammelten Daten beruhen. Anschließend diskutierten die Teilnehmer*innen in Kleingruppen innovative Koordinationsstrategien auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen, sowie Strategien zur Überwindung von Implementierungsdefiziten und Ressourcenbeschränkungen. Insbesondere die Idee eines sogenannten „virtual state“ stieß auf großes Interesse für den Umgang mit Ressourcenbeschränkungen und Implementierungslücken. „Virtual state“ beschreibt einen Prozess, im Rahmen dessen zuerst Kapazitätsaufbau mit Community-Mitgliedern stattfindet, der ihnen erlaubt, ihre Position als Akteure in einem Governance-System zu erfahren und zu erproben, bevor sie selbst Funktionen wie Monitoring oder die Planung und Umsetzung von Maßnahmen übernehmen, welche die Behörden vor Ort nicht ausreichend leisten können. Ein abschließendes Panel fasste die Erkenntnisse des Workshops zusammen, wobei insbesondere die Bedeutung zuverlässiger Informationen und des Vertrauens zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen für effektive und gerechte Wasser-Governance hervorgehoben wurde.