Am 22. Januar veranstalteten das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) und das in Bonn beheimatete Sekretariat der UNCCD (United Nations Convention to Combat Desertification, in Deutschland oft auch „Wüstensekretariat“ genannt) am DIE eine Abendveranstaltung zum Thema Dürre. Zunächst wurde ein von den beiden Veranstaltern produzierter Film von Patrick Augenstein über Äthiopien gezeigt (Langversion https://www.youtube.com/watch?v=vgP9W9amAM8, Kurzversion https://www.youtube.com/watch?v=9xTUGAgDKHc). Dieser kontrastierte lokale pro-aktive Maßnahmen zur Steigerung der Dürreresilienz in einem entlegenen Dorf in Tigrai mit den Notfalloperationen des Welternährungsprogramms 2017 im Südsudan.
Nach der Filmvorführung stellte David Tsegai (UNCCD) das im Elsevier-Verlag erschienene Buch „Drought Challenges: Policy Options for Developing Countries“ vor, das neben ihm von Everisto Mapedza (International Water Management Institute, IWMI), Robert McLeman (Wilfried Laurier University) und Michael Brüntrup (DIE) herausgegeben wurde. Darin werden neben den Auswirkungen von Dürren – die je nach Umfeld, Ort und Dauer für Männer und Frauen, Pastoralisten und Ackerbauern, Arme und Reiche sehr unterschiedlich sein können – verschiedenste Maßnahmen detailliert beleuchtet: lokale und regionale Frühwarnsysteme, Verletzlichkeitsanalysen, Resilienzmaßnahmen in der Landwirtschaft, beim Wassermanagement, durch Versicherungen und soziale Sicherheitsnetze etc. Dies alles muss koordiniert werden, um sich nicht gegenseitig zu behindern, sondern zu verstärken.
Darum ging es auch in der anschließenden Paneldiskussion: Moderiert von Gabrielle Anne Lipton vom Global Landscapes Forum tauschten Patrick Augenstein, Imme Scholz (DIE), Louise Baker (UNCCD), Chad Tudenggongbu (Sekretariat des United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) und Maryke van Staden (Global Network of Local Governments for Sustainability, ICLEI) Ansichten und Erfahrungen aus, wie insbesondere lokale und indigene Gemeinden mit ihrem speziellen Wissen, ihren Bedürfnissen und Verletzlichkeiten, aber auch oft standortspezifischen Optionen beim Aufbau größerer Dürreresilienz unterstützt werden können. Nationale Regierungen haben besondere Verantwortung, dass Dürren nicht zu Katastrophen führen. So können Dürren und Dürrepolitiken, wenn sie richtig genutzt werden, zu verbindenden Elementen und Katalysatoren für Veränderungen werden.
Weitere Informationen zum Thema Dürre finden Sie in unserem Website-Special: Ernährungssicherheit und Landwirtschaft für eine Welt ohne Hunger