Soziale Sicherung ist ein wichtiges Instrument zur Förderung der sozialen, aber auch der ökonomischen und der sozio-politischen Entwicklung. Diese Erkenntnis bildete daher auch das Kernthema der diesjährigen Konferenz des Poverty, Equity and Growth Network (PEGNet). Sie wurde am 9.-10. September 2019 gemeinsam von DIE, PEGNet und dem Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) in Bonn veranstaltet.
Auf der Konferenz moderierte Markus Loewe, Forschungsprogramm „Transformation der Wirtschafts- und Sozialsysteme“ am DIE, eine Podiumsdiskussion über das targeting von Sozialtransfers. Die Diskussion zeigte, dass Bedürftigkeitstests in Entwicklungsländern nur selten funktionieren. Eine Rationierung von Transfers sollte daher allenfalls durch self-targeting (wie in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) oder kategorisches targeting (z.B. Pauschaltransfers an alle Waisen oder Menschen über 65 Jahren) erfolgen.
Darüber hinaus organisierte das DIE noch drei wissenschaftliche Panels auf der Konferenz und trug fünf Vorträge bei. Sie beschäftigten sich damit, dass Systeme der sozialen Sicherung die negativen sozialen Folgen von steigenden Energiepreisen abfangen können, dass Sozialversicherungen wichtige Effekte für die Allgemeinheit haben, und dass sozialpolitische Reformen im Dialog mit der Gesellschaft abgestimmt sein sollten. In der Schlussdebatte der Konferenz wurde diskutiert, in welchem Kontext soziale Sicherung v.a. durch Beiträge, durch Steuern oder durch externe Entwicklungshilfe finanziert werden kann.