Teilnehmende des IDOS Postgraduate Programme for Sustainability Cooperation (PGP) stellten ihre Abschlusspräsentationen zu Karrierewegen von Agrarabsolvent*innen aus Kenia und Tansania, digitaler Kooperation auf Mauritius und Nachhaltigkeit auf Inseln in Indonesien und Deutschland vor.
Zu Beginn dieser Woche erreichten die Teilnehmenden des Postgraduiertenprogramms für Nachhaltigkeitskooperationen (PGP) einen bedeutenden Meilenstein: die Präsentation ihrer Abschlussberichte. Diese Präsentationen bildeten den Höhepunkt mehrerer Wochen intensiver Forschungsaufenthalte, in denen die Teilnehmenden Daten erhoben und analysierten und dabei großes Engagement für aktuelle Herausforderungen nachhaltiger globaler Entwicklung zeigten.
Die Abschlusspräsentationen waren gut besucht und führten zu anregenden Diskussionen, die das hohe Engagement und die Qualität der durchgeführten Forschung unterstrichen. Die Ergebnisse der Teilnehmenden leisten einen wertvollen Beitrag zu aktuellen wissenschaftlichen und politischen Debatten und zeigen die Bedeutung interdisziplinärer und praxisorientierter Ansätze für globale Entwicklungsfragen auf.
Wir gratulieren unseren Teilnehmenden zum erfolgreichen Abschluss des Programms und freuen uns auf ihr weiteres Engagement im Bereich der nachhaltigen Entwicklung!
Die drei Forschungsteams befassten sich mit folgenden Themen:
Roots and Routes: Wissen und Karrierewege von Agrarabsolvent*innen aus Kenia und Tansania
Diese Forschung untersuchte die Bildungshintergründe und beruflichen Laufbahnen von Agrarwissenschaftsabsolvent*innen in Kenia und Tansania. Sie beleuchtete die Faktoren, die ihre Karrierewege, Beschäftigungsperspektiven und ihren Beitrag zum Agrarsektor beeinflussen. Die Ergebnisse bieten wertvolle Erkenntnisse zur Stärkung der Agrarausbildung und liefern Ansätze zur Verbesserung der Übergänge zwischen Bildung und Beschäftigung.
Das Team stellte ein Missverhältnis zwischen den Kompetenzen und Fähigkeiten fest, die an der Universität vermittelt werden und jenen, die im Berufsleben nach dem Abschluss tatsächlich benötigt werden. Es besteht ein klarer Wunsch nach mehr praktischer Erfahrung während des Studiums, einschließlich stärkerer Zusammenarbeit mit Landwirt*innen und Forschungsinstitutionen. Solche Erfahrungen könnten helfen, Lücken in den Bereichen Kommunikation und Technologie zu schließen, den Studierenden wertvolle Praxiserfahrungen zu ermöglichen und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen.
Besonders bereichernd war für das Forschungsteam die enge Zusammenarbeit mit Partneruniversitäten in beiden Ländern. Durch diesen vergleichenden Ansatz konnte das Team ein differenzierteres Verständnis des Themas gewinnen und zugleich tiefere Einblicke in die jeweiligen Länderkontexte erhalten.
Digitale Kooperation und internationale Partnerschaften auf Mauritius
Dieses Projekt untersuchte die Dynamiken digitaler Kooperation zwischen Mauritius und externen Partnern. Mauritius, ein Inselstaat im Indischen Ozean, hat sich strategisch als Zentrum für digitale Innovation und Technologie in Afrika positioniert. In den letzten Jahren hat das Land versucht, seine digitale Infrastruktur, seine Governance und seine Fähigkeiten zu stärken, nicht zuletzt durch Partnerschaften mit einflussreichen Akteuren wie China, Indien und der Europäischen Union.
Gemeinsam mit Partnern der University of Mauritius untersuchte das Team unter anderem die Rolle der EU bei der Datenschutzgesetzgebung (Gesetz von 2017), das Überwachungsprojekt „Safe City“ mit Huawei sowie Indiens Zahlungssysteme UPI & RuPay.
Die Forschung lieferte wichtige Erkenntnisse über die Handlungsspielräume von Small Island Developing States (SIDS) in solchen Kooperationskontexten. Auch wenn Mauritius die Spielregeln der digitalen Kooperation nicht allein festlegen kann, zeigt der Inselstaat dennoch Handlungsmacht, indem er geschickt die Anforderungen seiner Partner navigiert und aufkommende Gelegenheiten nutzt. Auf diese Weise gelingt es Mauritius, seine internationalen Partnerschaften für seine eigenen Interessen in der digitalen Wirtschaft zu nutzen.
Nachhaltige Inselzukünfte in Deutschland und Indonesien
Dieses Forschungsteam führte empirische Untersuchungen auf kleinen Inseln und in Küstenregionen durch, die besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels sind – wie Meeresspiegelanstieg, häufigere Sturmfluten und Salzwassereintrag. Insel- und Küstengemeinden sowie Kommunen in Indonesien und Deutschland engagieren sich stark für Klimaschutz und nachhaltige Lösungsansätze, die langfristig Vorteile für Klimaanpassung, Emissionsminderung und Biodiversitätsschutz schaffen können.
Die Forschung zeigte, dass im Kontext von Küstenschutz und Bevölkerungssicherheit der Biodiversitätsschutz oft nur eine nachgeordnete Rolle spielt – obwohl auch Synergien zwischen diesen Zielen möglich sind. Auf den Seribu-Inseln führen starkes Bevölkerungswachstum und räumliche Ausdehnung – häufig durch informelle Landgewinnung – zu erheblichen ökologischen und Governance-Herausforderungen. Im Gegensatz dazu erleben die Ostfriesischen Inseln einen demografischen Rückgang, stehen aber dennoch vor Wohnraummangel, bedingt durch den Tourismus und eine restriktive Raumplanung – insbesondere aufgrund der Regelungen für den Nationalpark, die eine Ausweitung von Siedlungen stark begrenzen.