Digitales Zentrum im Indischen Ozean? Das PGP Research Team auf Mauritius

Wie behaupten sich kleine Inselstaaten in einer zunehmend fragmentierten und digitalen Welt? Dieser Frage geht seit zehn Wochen das Forschungsteam II des IDOS Postgraduierten-Programms (PGP) auf Mauritius nach.

Gruppenbild

Leon Lewin, Dr. Benedikt Erforth, Josephine Laudemann, Franziska Feldhahn, Dr. Gundeea Narrainen, Maximilian Schulze, Lasse Nordmann, Dr. Roukaya Kasenally, Dr. Hangwei Li
©Preetish Kishto

Unter der Leitung von Dr. Benedikt Erforth und Dr. Hangwei Li analysiert das Team die internationale Digitalkooperation des Landes – mit besonderem Fokus auf Partnerschaften mit China, Indien und der EU.

In Zusammenarbeit mit Dr. Roukaya Kasenally, Dr. Gundeea Narrainen und Keshyana Ackiah von der University of Mauritius untersuchte das Team drei Schlüsselbereiche:

  1. die Rolle der EU bei der Erarbeitung des Datenschutzgesetzes von 2017,
  2. das „Safe City“-Überwachungsprojekt in Zusammenarbeit mit Huawei,
  3. und die Einführung der indischen Zahlungssysteme UPI und RuPay.

Mehr als fünfzig Interviews mit Entscheidungsträger*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ermöglichen einen vielschichtigen Blick auf die digitale Transformation des Inselstaats. Die ersten Ergebnisse flossen direkt in einen hochrangigen Expert*innenworkshop am 16. April in der Cyber-City Ebène ein: “Mauritius’ Digital Transformation in a Multipolar World”. Zu Gast waren unter anderem der Minister für Informationstechnologie Dr. Avinash Ramtohul und der Außenminister a.D. Jean Claude de l’Estrac.

Takeaway? Mauritius bewegt sich zunehmend im Spannungsfeld geopolitischer Interessen – und steht vor der Herausforderung, digitale Partnerschaften strategisch zu nutzen, ohne in Abhängigkeiten zu geraten. Die Diskussionen mit Expert*innen und Politiker*innen zeigen, dass es mehr braucht als Infrastruktur, um sich als digitaler Vorreiter zu positionieren. Entscheidend ist, wie Mauritius seine digitale Zukunft selbst gestaltet – mit einer klaren Strategie, institutioneller Stärke und lokaler Innovationskraft.

Der abschließende Forschungsbericht wird im Juni 2025 erscheinen.

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