Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge gab im Rahmen eines Workshops mit weiblichen Führungskräften im Bundesministerium für Gesundheit einen Input zum Thema Frauen in Führungspositionen in der Wissenschaft zu geben.
Auf dem Workshop am 18. März hielt sie einen Vortrag mit dem Titel „Die gläserne Decke: Vom individuellen Durchbruch zur strukturellen und kulturellen Überwindung“, um die Notwendigkeit die Ursachen von Ungleichheit auf Führungsebene anzugehen, jenseits der Förderung von wichtig bleibenden individuellen Erfolgsgeschichten und –wegen, zu betonen.
Die Präsentation zeigte die derzeitigen geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Führungspositionen, Zitationen und Auszeichnungen auf. Folglich sind strukturelle Gleichstellungsziele erforderlich, die beispielsweise durch geschlechtersensibles Recruiting, eine größere Transparenz der Gehaltsstrukturen und die Schaffung von mehr unbefristeten Stellen- was wiederum eine Reform des deutschen Wissenschaftszeitvertragsgesetzes voraussetzt- erreicht werden kann. Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch die Ermöglichung von Doppelkarrieren sowie finanzielle Unterstützung von Familien und Kinderbetreuung sind ebenso wichtig wie der Schutz vor sexualisierter Gewalt.
Auf kultureller Ebene betonte Prof. Dr. Hornidge die Notwendigkeit, bestehende Bilder und Stereotypen aktiv zu hinterfragen und Vorurteile zu überwinden. Gezielte Unternehmungen, die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen zu fördern, indem sie gezielt zitiert oder für Preise oder Beiräte nominiert werden, helfen ebenso wie der bewusste Aufbau von Netzwerken.