Beschleunigung der Umsetzung der Agenda 2030: Jahresend-Aktivitäten von SDSN Germany

Der Dezember war ein wichtiger Monat für das Sustainable Development Solutions Network (SDSN) Germany. Bei mehreren Veranstaltungen diskutierten unterschiedliche Akteur*innen integrative Ansätze zur Beschleunigung der nachhaltigen Entwicklung.

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Die Veranstaltungen des Netzwerks betonten die Bedeutung gebündelter Kräfte und integrativer Maßnahmen von Akteur*innen der Politik, Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zur Beschleunigung der Umsetzung der Agenda 2030 in immer herausfordernden nationalen wie internationalen Kontexten.

Am 9. Dezember 2024 trafen sich die Vertreter*innen von 18 Bei- und Sachverständigenräten der Bundesregierung in der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) zum inzwischen 10. Beirätedialog seit 2018. Der von SDSN Germany und der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 (wpn2030) organisierte Dialog fand zum Thema „Transformation in, mit und durch Deutschland – Impulse für den Freiwilligen Bericht Deutschlands zum Hochrangigen Politischen Forum der Vereinten Nationen 2025“ statt.

Gruppenfoto von SDSN Germany Team und Vorstand

Von links nach rechts: Adolf Kloke-Lesch, Anna-Katharina Hornidge, Gesine Schwan, Axel Berger
Copyright: Lea Hüffermann, SDSN Germany

Zum Auftakt gaben die federführenden Ministerien, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine kurze Einführung in den Prozess zur Erstellung des dritten freiwilligen Berichts Deutschlands an die Vereinten Nationen. Daraufhin präsentierten und diskutierten die Ratsvertreter*innen in Arbeitsgruppen Beispiele für integrative und erfolgsversprechende Politiken und Maßnahmen in, mit und durch Deutschland, die die Bundesregierung für die Umsetzung der Agenda 2030 aktuell vorantreibt. Die gesammelten Beispiele sollen in den Freiwilligen Bericht Deutschlands miteinfließen und so dem gemeinsamen Lernen unter den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen und nicht-staatlichen Akteur*innen zum nächsten Hochrangigen Politischen Forum der Vereinten Nationen zur Nachhaltigen Entwicklung im nächsten Jahr dienen.

Am 10. Dezember 2024 fanden zwei parallele interaktive Workshops, sogenannte DNS-Labs, der wpn2030 an der Technischen Universität Berlin statt: „Von der Vision zur Transformation – eine nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung in die Breite tragen“ und „Welche Kapazitäten braucht die Transformation? Erkenntnisse aus dem Weltnachhaltigkeitsbericht 2023 und dem internationalen Kontext“ waren die gesetzten Themen. Im Rahmen der wpn2030 brachten Dr. Axel Berger und Sarah Löpelt im zweiten DNS-Lab zum Hebel Kapazitätsaufbau ca. 25 Akteur*innen aus Politik/Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammen. Kapazitätsaufbau, wie er im Weltnachhaltigkeitsbericht (Global Sustainable Development Report, GSDR) 2023 vorgeschlagen und in der Stellungnahme von SDSN zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) aufgegriffen wird, war dabei der zentrale Diskussionspunkt.

SDSN Germany DiscussionZiel war die Auslotung gemeinsamer Bedarfe, Herausforderungen und möglicher Lösungsansätze in Bezug auf Kapazitäten für Nachhaltigkeitstransformationen in Deutschland und im internationalen Kontext. Nach spannenden Vorträgen zur Definition des Hebels laut GSDR 2023 sowie Perspektiven aus der österreichischen Politik und der deutschen Wirtschaft diskutierten die Teilnehmenden unterschiedliche Aspekte des Hebels im World Café-Format. Tabea Waltenberg, Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle von SDSN Germany, moderierte den Thementisch zu notwendigen Kapazitäten in den drei Phasen der Transformation. Während der ganztägigen Veranstaltungen gab es vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten zwischen den Teilnehmenden beider DNS-Labs. Im Ergebnis wird das wpn2030-Team zwei Impulspapiere mit den jeweiligen Ergebnissen der Workshops verfassen, um einen Impuls für die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu setzen.

Am 11. Dezember veranstaltete SDSN Deutschland seine Jahreskonferenz unter dem Motto „Perspektiven für eine beschleunigte Umsetzung der Agenda 2030 in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen und Widerstände“. Die Konferenz diskutierte den aktuellen Stand der Umsetzung der Agenda 2030, wie diese beschleunigt werden muss und kann. So entwickelten die Teilnehmer*innen positive Zukunftsbilder, die vom Netzwerk in die Gesellschaft getragen werden können. Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge und Prof. Dr. Gesine Schwan eröffneten die Konferenz als Ko-Vorsitzende des Netzwerks gemeinsam, bevor Dr. Axel Berger über die Arbeit des Netzwerks im vergangenen Jahr berichtete. Neben einer Keynote von Dr. Sébastien Treyer (IDDRI) zu Europas Wettbewerbs- und Industriepolitik als Chance und Risiko für eine beschleunigte SDG-Umsetzung in Europa, diskutierte ein von Heike Janßen (Netzwerk Weitblick) moderiertes Panel mit Anna-Katharina Hornidge, Marie-Luise Abshagen (Forum Umwelt), Sébastien Treyer und Sabina Wölkner (Konrad-Adenauer-Stiftung) die Lehren der SDG-Umsetzung in 2024 für das kommende Jahr. In Arbeitsgruppen identifizierte das Netzwerk gute Praxisbeispiele und Beschleunigungsbedarfe in Deutschland für den dritten Freiwilligen Staatenbericht (Voluntary National Review). Nach 10 Jahren enger und inspirierender Zusammenarbeit wurde Gesine Schwan auf der Konferenz gebührend verabschiedet. Adolf Kloke-Lesch (SDSN Europe) übermittelte die Dankesworte.

Die Konferenz schloss mit einer offenen Diskussion zur Ausrichtung des SDSN-Netzwerkes im kommenden Jahr. Aufgrund der auslaufenden Förderung durch das Bundesumweltministerium in der bisherigen Form werden die Aktivitäten der Geschäftsstelle des deutschen SDSNs in der kommenden Zeit deutlich reduziert. Die Geschäftsstelle bedankt sich herzlich beim BMUV für die Förderung und die gute Zusammenarbeit der letzten 10 Jahre und bei allen Netzwerkmitgliedern, -partner*innen und Wegbegleiter*innen von SDSN Germany für das gemeinsame Engagement für nachhaltige Entwicklung in Deutschland und international. In der Veränderung liegt bekanntlich auch eine Chance und so freuen wir uns auf den Kurswechsel und neue Ufer in 2025.

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