In Kooperation mit dem African Economic Research Consortium (AERC), der Boston University, dem Economic Research Forum (ERF), der Nelson Mandela School of Public Governance an der University of Cape Town und dem Research Network Sustainable Global Supply Chains veranstaltete IDOS am 5. und 6. Dezember 2024 die zweite Auflage der „Africa in the Global Economy“-Konferenz in Bonn.
Neben Keynotes von Ben Shepherd (Developing Trade Consultants) und Deborah Winkler (Weltbank) diskutierten Teilnehmer*innen und Politikexpert*innen neueste Forschungserkenntnisse zur Vertiefung von Handels- und Wertschöpfungsbeziehungen innerhalb Afrikas und mit externen Partner*innen sowie zu den Auswirkungen und Determinanten von ausländischen Direktinvestitionen und der Digitalisierung in Afrika.
Die Konferenz vereinte politische Aktualität und akademische Relevanz, da Afrika in seiner Rolle in der Weltwirtschaft an einem kritischen Punkt steht: Steigende geopolitische Spannungen, zunehmender Protektionismus, insbesondere im globalen Norden sowie der Klimawandel gewinnen auf dem Kontinent zunehmend an Bedeutung. Die regionalen Auswirkungen und Chancen dieser Herausforderungen variieren jedoch stark und hängen maßgeblich von der Anpassungsfähigkeit einzelner Länder ab.
Parallel dazu haben sich die afrikanischen Länder im Rahmen der Afrikanischen Kontinentalen Freihandelszone (AfCFTA) zu ehrgeizigen Wirtschaftsreformen verpflichtet, um den Handel mit Waren und Dienstleistungen zu fördern und ihre Integration in globale Wertschöpfungsketten zu verbessern. Sich verändernde externe Rahmenbedingungen – vom Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) und EU-Vorschriften zur Sorgfaltspflicht bis hin zum US Inflation Reduction Act – lassen eine weitere Marginalisierung Afrikas befürchten, könnten aber auch neue Chancen für eine engere Integration mit den Märkten des globalen Nordens bieten.
Angesichts dieser Dynamiken erfordert eine wirksame Politikgestaltung, die die Interessen des Kontinents fördert, ein fundiertes Verständnis ihrer (mittel- bis langfristigen) Auswirkungen. Die Konferenz bot eine Plattform für die Diskussion und Integration neuer Forschungsergebnisse zu Afrikas (formellen) Wirtschaftsbeziehungen in den politischen Entscheidungsprozess.