50 Jahre Partnerschaft zwischen der Beratungsgruppe für internationale Agrarforschung und Deutschland

Am 11. Dezember kamen wichtige Akteur*innen aus aller Welt in Berlin zusammen, um das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen der Beratungsgruppe für Internationale Agrarforschung und Deutschland zu feiern. Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge nahm als Sprecherin auf dem Podium „Zielkonflikte in der evidenzbasierten Entscheidungs­findung“ teil.

Photo: Anna-Katharina Horndige ist Director of IDOS

Anna-Katharina Horndige. ©IDOS

Die Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR) versteht sich heute als eine globale Forschungspartnerschaft für eine ernährungssichere Zukunft, die sich der Transformation von Nahrungsmittel-, Land- und Wassersystemen im Zuge der Klimakrise widmet. Deutschland leistet bereits seit 50 Jahren, kurz nach der Gründung der CGIAR im Jahr 1971, Beiträge zu dieser internationalen, partnerschaftsbasierten Forschung für nachhaltige Entwicklung. Auf der Veranstaltung wurden die wichtigsten Errungenschaften der letzten fünf Jahrzehnte hervorgehoben und ein Ausblick auf künftige Herausforderungen und Bestrebungen gegeben. Dazu gehörte auch die Vorpremiere des CGIAR Flagship Report 2025, der sich als Entscheidungsleitfaden an politische Verantwortungsträger*innen auf nationaler, regionaler und globaler Ebene richtet.

Nach offiziellen Worten von Staatssekretär Flasbarth, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), und dem geschäftsführenden Direktor der CGIAR, Ismahane Eloufif, sowie der Vorstellung des Flagship Reports 2025 befasste sich ein Expert*innen-Gespräch mit Zielkonflikten in der evidenzbasierten Entscheidungsfindung mit einem Fokus auf den Agrarsektor. In ihren Beiträgen gab Anna-Katharina Hornidge einen Überblick zur fragmentierten Gestalt des globalen Wissenschaftssystems, das durch erhebliche Machtasymmetrien gekennzeichnet ist. Sie führte aus, wie dies regelmäßig dazu führt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse auf verschiedene gesellschaftliche Kontexte „nicht passt“ und dass die Autorität der Wissenschaft zu einer Ressource wird, die in multilateralen Verhandlungen, von einigen mehr als von anderen, mobilisiert wird. Ausgehend von dieser Einschätzung plädierte sie für multilateral finanzierte, internationale Forschung, wie sie von der CGIAR betrieben wird. Sie appellierte jedoch auch an das CGIAR-System als Vermittler und Brückenbauer zwischen verschiedenen Wissenschaftssystemen und erinnerte die Zuhörer*innen daran, wie wichtig eine enge Partnerschaft insbesondere auch mit den universitären Forschungs- und Wissenschaftssystemen in den Ländern und Regionen ist, in denen die CGIAR-Institute angesiedelt sind.

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