IDOS-Wissenschaftler*innen Dr. Babette Never und Dr. Alexander Stöcker haben in Zusammenarbeit mit ihrem ruandischen Kollegen, Dr. Aime Tsinda, eine Studie zu grünen Arbeitsplätzen, nachhaltigem Wachstum und der Beschäftigung von Frauen in der Wertschöpfungskette des Bauwesens der Stadt durchgeführt.
Die Forschungsergebnisse stellten sie am 6. November 2024 in Kigali, Ruanda, bei einem Fachgespräch vor. Die Studie ist Teil des BMZ-finanzierten Projekts „Sozial-ökologische Wirtschaftstransformation“ sowie des Projekts „Feministische Beschäftigungspolitik“, das durch das GIZ-Sektorvorhaben „Beschäftigungsförderung in der Entwicklungszusammenarbeit“ finanziert wird.
Zentrale Erkenntnisse der Studie sind:
- Nachhaltige Urbanisierung: Durch die Einführung grüner Baupraktiken treibt Kigali die wirtschaftliche Entwicklung voran und positioniert sich als Vorreiter nachhaltiger Urbanisierung in Afrika.
- Bessere Arbeitsplätze: Grüne Unternehmen bieten stabilere, langfristige Arbeitsplätze mit bedeutenden Vorteilen für Frauen, fördern die Gleichstellung der Geschlechter und stärken die wirtschaftliche Inklusion.
- Schnellere Arbeitsplatzschaffung: Unternehmen, die grüne Praktiken anwenden, berichten von einem höheren Beschäftigungswachstum, was das Potenzial der grünen Wirtschaft zur Schaffung neuer Arbeitsplätze unterstreicht.
- Ausweitung grüner Arbeitsplätze: Während derzeit nur 5 % der Arbeitsplätze im Bauwesen vollständig grün sind, sind weitere 60 % teilweise grün – ein Hinweis auf das enorme Potenzial zur Skalierung umweltfreundlicherer Beschäftigung.
- Kreislaufwirtschaft: Unternehmen setzen zunehmend auf die Wiederverwendung von Materialien und die Minimierung von Abfällen, schaffen so die Grundlage für eine Kreislaufwirtschaft und inspirieren nachhaltige urbane Modelle weltweit.
Die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit den lokalen GIZ programmes “Supporting Skills Development for Economic Transformation in Rwanda” (SD4T) und “Climate-Sensitive, Socially Just Planning and Housing”, brachte ruandische Entscheidungstragende und Stakeholder*innen zusammen. Gemeinsam wurden Wege zu bezahlbarem Wohnraum, zur Förderung der Beschäftigung von Frauen und zur wirtschaftlichen Resilienz in einer grünen und kreislauforientierten Wirtschaft erörtert.