Da die Vereinten Nationen eine immer umfassendere Entwicklungsagenda verfolgen, müssen sie ihre operativen Funktionen anpassen und erweitern. Diese Notwendigkeit betonen IDOS-Wissenschaftler in einer Diskussion über aktuelle IDOS-Publikationen zur Universalität und UN-Entwicklungspolitik.
Gegenwärtig sind die operativen Tätigkeiten der Vereinten Nationen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung ausschließlich auf die Entwicklungsländer ausgerichtet – als ob Entwicklungsprobleme zweigeteilt werden können und ganz im Gegensatz zu den anderen thematischen Säulen der Vereinten Nationen.
Menschenrechte, Frieden und Sicherheit sind universal angelegt und nicht entlang einer überholten Nord-Süd-Dichotomie. Vor diesem Hintergrund argumentieren die IDOS-Wissenschaftler, Dr. Max-Otto Baumann, Dr. Sebastian Haug und Adolf Kloke-Lesch (Assoziierter Wissenschaftler), dass die Vereinten Nationen mit ihrer quasi universellen Reichweite die Herausforderungen der globalen nachhaltigen Entwicklung wirksam angehen kann. Dies erfordere aber den Aufbau einer operativen Kooperationsfunktion innerhalb der Länder mit hohem Einkommen und deren Einbeziehung in kollektive Problemlösungsbemühungen.
Auf Einladung des United Nations University Centre for Policy Research in New York präsentierte und diskutierte Max-Otto Baumann am 18. Oktober in New York aktuelle IDOS-Publikationen zum Thema Universalität und UN-Entwicklungspolitik. An der Diskussionsrunde nahmen Vertreter*innen von Mitgliedsstaaten, der Vereinten Nationen und der Zivilgesellschaft teil. Dabei wurde unter anderem deutlich, dass die Auseinandersetzung mit dem Universalitätsprinzip im Bereich nachhaltiger Entwicklung auch für die nun langsam beginnende Debatte über eine neue Post-2030-Agenda von Bedeutung ist. Sie kann außerdem Hinweise geben, wie die Entwicklungszusammenarbeit mit der wachsenden Zahl von Mitteleinkommensländern umgehen soll, in denen die traditionelle Entwicklungshilfe zunehmend unpassend ist.