Vom 3. bis 13. Juni fanden in Bonn die Vorverhandlungen für die Weltklimakonferenz in Baku statt, begleitet von weltweiten Extremwettereignissen. Der Welttag gegen Wüstenbildung am 17. Juni betonte die Bedeutung des Bodenschutzes. Bei einer Festveranstaltung zum 30. Jubiläum diskutierten Expert*innen über nachhaltige Bodenpolitik und Generationengerechtigkeit.
Vom 3. bis 13. Juni fanden in Bonn die diesjährigen Vorverhandlungen der Subsidiary Bodies für die im November stattfindende Weltklimakonferenz in Baku statt. Die Bedeutung internationaler Klimapolitik unterstreichend, war die Zeit unmittelbar vor, während und nach der Konferenz von Extremwettereignissen in verschiedenen Regionen der Welt geprägt: Starkregen und Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg, genauso wie in großen Teilen Chiles; Temperaturen bis zu 45 Grad in der Türkei und Griechenland. Die genannten Ereignisse sind jedoch nur ein Beispiel für die zunehmend spürbar werdenden Auswirkungen der globalen Erderwärmung und des Verlusts von Biodiversität. Zugleich erinnerte der am 17. Juni stattfindende Welttag gegen Wüstenbildung und Dürre an die Bedeutung von Handlungsbedarf im Bereich Bodenschutz, um einer fortschreitenden Bodendegradation entgegenzuwirken.
Im Rahmen einer vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Stadt Bonn und UNCCD organisierten Festveranstaltung zum 30. Jubiläum des Welttags sprach Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge zur Förderung von Generationengerechtigkeit und Stärkung der Bodenpolitik. Anknüpfend an eine Keynote von Prof. Dr. Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, diskutierte sie mit Vertreter*innen des Workshops „United for Land –Youth Voices towards UNCCD COP 16” die konkreten Vorschläge der jüngeren Expert*innen. Dabei verwies Hornidge darauf, dass das Ergebnis der vorangegangenen EU-Wahlen ein Indikator dafür sein kann, dass eine große Kluft zur jüngeren Generation existiert. In Bezug auf die Bedeutung der UNCCD und der Forderungen der jüngeren Expert*innen betonte sie die Bedeutung kontextspezifischer Systeme. Anhand des Beispiels der „Sustainable Intensification“ sprach sie über die lokale, kontextspezifische Aushandlung dieser Systeme, um als effektive Instrumente zum Schutz von Boden und Land zu dienen.
Auch das Forschungsteam des IDOS-Projekts ‚INTERFACES‘ organisierte anlässlich des 30. Jahrestages der UN-Konvention am 18. Juni in Zusammenarbeit mit der NGO „Let’s Plant!“ eine Abendveranstaltung zum Thema „Science in Support of Combatting Land Degradation“. Im Rahmen der Podiumsdiskussion reflektierte Anna-Katharina Hornidge im Austausch mit Benjamin Abugri (FARA), Bettina Iseli (WHH), Andrea Meza Murillo (UNCCD), Dr. Anneke Trux (GIZ) und Dr. Andreas Quiring (AHA) Ansätze und Herausforderungen für die Bekämpfung von Wüstenbildung, Bodendegradation und Dürre. Der von Dr. Michael Brüntrup, Leiter des INTERFACES-Teams am IDOS, moderierte Abend bot eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis zur Förderung einer nachhaltigen Landnutzung. Im Vordergrund stand dabei die Frage, wie Wissenschaft eine nachhaltige Landbewirtschaftung unterstützen kann. Anhand zahlreicher Beispiele zeigten die Podiumssprecher*innen auf, dass die Einbeziehung diverser Interessengruppen von entscheidender Bedeutung ist, um die richtigen Personen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu finden. Gemeinschaftsbasierte und partizipatorische Ansätze sind in der Forschung sehr wichtig, wobei das Scheitern in hohem Maße Teil eines Peer-Learning-Prozesses zum Wissensaustausch ist. Diese Erfahrungen müssen genutzt werden, um ein günstiges politisches Umfeld zu schaffen, das Verhaltensänderungen und die Einführung von Innovationen für eine nachhaltige Landbewirtschaftung sicherstellt.