Am 9. und 10. November traf sich die Themengruppe “Internationale Organisationen” der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) für ihre Jahrestagung an der Universität Jena, um aktuelle Forschung zu internationalen Organisationen und ihrer Umwelt zu diskutieren.
IDOS war durch Dr. Sebastian Haug vertreten, der ein Papier zur Beziehung zwischen den Vereinten Nationen (UN) und Chinas Neuer Seidenstraße (Belt and Road Initiative, BRI) vorstellte. Zusammen mit einem Papier von Prof. Monika Heupels von der Universität Bamberg beschäftigte sich das Panel mit relationalen Legitimationsdynamiken, d.h. wie globale Akteur*innen Beziehungen untereinander dazu nutzen wollen, ihre eigene Legitimität zu stärken.
Haugs Papier baut auf laufender IDOS-Forschung auf und ergründet, warum Beziehungen zwischen BRI und diversen UN-Entitäten zunächst sichtbar zunahmen, um dann einen starken Rückgang aufzuweisen. Sein Erklärungsansatz fokussiert sich auf die Motivation Chinas und der UN, die Beziehungen untereinander dazu zu nutzen, von UN-Mitgliedsstaaten als relevante (UN) und gutmeinende (China) Akteur*innen anerkannt zu werden. Mit kurzen Fallstudien zum UN-Umweltprogram (UNEP), dem UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) und der UN-Organisation für Industrielle Entwicklung (UNIDO) zeigt das Papier, dass sich die UN aufgrund der Opposition westlicher Staaten, fast gänzlich aus ihrer Kooperation mit der BRI zurückgezogen hat. Trotz Stimmen, die Chinas Aufstieg bei der UN problematisieren, zeigt Haugs Papier, dass westliche Mitgliedstaaten – besonders die USA – in vielen Bereichen der UN noch bzw. weiterhin führen.