Erwartete Veröffentlichung zum Workshop „Equitable International Research Cooperation“

Der Workshop fand am 23. und 24. Oktober 2023 statt und wurde gemeinsam vom Projekt „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer (FFVT)“ und der Deutschen UNESCO Kommission organisiert.

Photo: Gruppenfoto der Workshop Veranstaltenden und Teilnehmenden draußen vor einem UNESCO Schild.

© Deutschen UNESCO Kommission

„Internationale Forschungszusammenarbeit sollte gleichberechtigt sein“. Das klingt wie eine Binsenweisheit jeder staatlichen Forschungsstrategie. In der Realität sind Forschungskooperationen jedoch oft weit davon entfernt, diesen Anspruch zu erfüllen. Die Diskussion, wie die internationale Forschungszusammenarbeit tatsächlich gerecht und „auf Augenhöhe“ gestaltet werden kann, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Um dieses Thema weiter in den Fokus zu rücken, veranstaltete das IDOS – Team „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer“ gemeinsam mit der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) in Bonn den Workshop „Equitable International Research Cooperation: From Affirmations to Practice“. Internationale Expert*innen aus Wissenschaft, Forschungsförderung und der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik verschiedener Weltregionen und wissenschaftlichen Disziplinen diskutierten, welche strukturellen und gesellschaftlichen Barrieren überwunden werden müssen, um eine gleichberechtigte internationale Forschungszusammenarbeit voranzubringen.

Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, Direktorin des IDOS und Vorsitzende des Fachausschusses Wissenschaft der DUK, und Dr. Lutz Möller, stellvertretender Generalsekretär der DUK, begrüßten die Teilnehmenden und stellten die laufenden Arbeiten der DUK zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte internationale Forschungszusammenarbeit vor.

Auf Grundlage des Entwurfs eines Positionspapiers des Fachausschusses Wissenschaft der DUK diskutierten die Teilnehmer*innen Herausforderungen und Lösungsansätze für eine gerechte internationale Forschungszusammenarbeit, um Kooperationsstrukturen vom Agenda-Setting bis zum Wirkungsmonitoring gleichberechtigter zu gestalten. Die Diskussionen zeigten: die Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven, einschließlich nicht-wissenschaftlicher Expertise, hat das Potenzial, die Qualität der Forschung und die Relevanz ihrer Ergebnisse in vielen Wissenschaftsbereichen deutlich zu verbessern. Vertrauensbildung, langfristige Kooperationen und einfache Zugänge zu Daten für alle Forschenden sind von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus stellten Merlin Flaig und Dr. Jana Kuhnt vom IDOS das FFVT-Projekt und die Ansätze des IDOS zu Forschungskooperationen vor. Die Beiträge regten zu Diskussionen über die Herausforderung der Autorenschaft in der Forschung, die Gestaltung von Projektagenden und die mangelnde Sichtbarkeit lokaler Forschung an.

Der zweite Tag des Workshops konzentrierte sich auf die Frage, wie Forschungsförderlinien und (inter-) nationale Forschungsstrategien besser gestaltet und praktische Forschungsprozesse verbessert werden können. Die Teilnehmenden diskutierten Ideen für mehr Inklusivität und Gleichberechtigung. Zu den zentralen Themen zählten die Notwendigkeit flexiblerer Projekt- und insbesondere Förderbedingungen, die Notwendigkeit von Mentoring-Programmen für Wissenschaftler*innen, sowie sorgfältig ausgewählte Ansätze wie Open-Access-Publikationen und eine Wissenschaftspraxis, die Asymmetrien entgegenwirkt und abbaut.

Die offenen, kritischen und konstruktiven Diskussionen während des Workshops boten für viele Teilnehmende einen wichtigen Anstoß, sich weiter für gerechtere Praktiken und Strukturen in der internationalen Forschungszusammenarbeit einzusetzen. Der Fachausschuss Wissenschaft der DUK wird nun diskutieren, wie die Erkenntnisse des Workshops in das Positionspapier zu gleichberechtigten Partnerschaften einfließen können. Dabei werden auch die im Workshop aufgeworfenen Fragen diskutiert, um das Positionspapier entsprechend zu aktualisieren. Dieses soll im Frühjahr 2024 veröffentlicht werden, um im ersten Schritt die nationale Debatte in Deutschland zu beeinflussen und anzustoßen. In einem zweiten Schritt soll das Thema dann auf die internationale politische Ebene gebracht werden.

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