NDC-SDG Connections 2.0: aktualisierte Klimabeiträge zu den SDGs

Ohne die Eindämmung des Klimawandels ist die Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung gefährdet. Gleichzeitig können Klimamaßnahmen, wenn sie angemessen gestaltet sind, direkt zur nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Screenshot: NDC-SDG Connections Website: connecting climate action to the Sustainable Development Goals.

©IDOS

Die Online-Datenvisualisierung NDC-SDG Connections, die gemeinsam vom German Institute of Development and Sustainability (IDOS) und Stockholm Environment Institute (SEI) entwickelt wurde, stellt die Verbindungen zwischen den national festgelegten Beiträgen im Rahmen des Pariser Klimaabkommens (NDCs) und den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 (SDGs) visuell dar. Die jüngste Aktualisierung der Online-Anwendung bezieht 63 aktualisierte NDCs in die Analyse ein und ermöglicht einen Vergleich der Beiträge der NDCs zu den SDGs im Zeitverlauf. Weitere aktualisierte NDCs werden kontinuierlich hinzugefügt.

„Die Fortschritte bei den Klima- und Nachhaltigkeitszielen haben in den letzten drei Jahren stagniert und in einigen Fällen sogar abgenommen. Dies wirft Fragen über den politischen Willen und das Engagement zur Umsetzung beider Agenden auf. NDC-SDG Connections zeigt sowohl, wo schnelle Erfolge erzielt werden können, als auch Lücken auf, die es zu schließen gilt. Es ist besonders wichtig, Maßnahmen zur sozialen Dimension der Nachhaltigkeit zu verstärken, um einen Kurswechsel herbeizuführen und niemanden zurückzulassen (leave no one behind)“, sagt Adis Dzebo, Research Fellow am Stockholm Environment Institute.

Jüngste Untersuchungen zeigen, dass die Zahl der Klimaaktivitäten im Allgemeinen zugenommen hat, insbesondere die Beiträge zu SDG 7 (Erschwingliche und saubere Energie) und SDG 13 (Klimaschutz). Allerdings ist ein Rückgang der Klimaaktivitäten im Zusammenhang mit einigen kritischen SDGs zu verzeichnen, vor allem im Rahmen der Umweltdimension der nachhaltigen Entwicklung wie kein Hunger (SDG 2), sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen (SDG 6) und Leben auf dem Land (SDG 15). Dieser Rückgang, insbesondere in Bezug auf waldbezogene Aktivitäten und Naturschutz, ist besorgniserregend, da die Erreichung des Pariser Abkommens erhebliche Anstrengungen zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen und zum Schutz von Kohlenstoffsenken erfordert.

„Dies ist problematisch, weil Landwirtschaft, Wasser, Landnutzung, biologische Vielfalt und Ökosysteme entscheidende Sektoren für die Bemühungen um eine Verringerung der Emissionen und die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit sind. In den aktualisierten Klimaplänen formulieren die Länder die Klimarisiken in unspezifischen und allgemeinen Begriffen, anstatt Klimamaßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Landnutzung, Wasser und Abwasserentsorgung zu ergreifen“, erklärt Adis Dzebo.

Obwohl die Klimaaktivitäten in der sozialen Dimension der nachhaltigen Entwicklung zugenommen haben, sind die SDGs in diesem Bereich nach wie vor unterrepräsentiert. Die Betonung dieser Zusammenhänge ist von entscheidender Bedeutung, um einen gerechten Übergang (Just Transition) zu kohlenstoffarmen und klimaresistenten Gesellschaften zu gewährleisten.

„Das Thema Just Transition wird nun von mehr Ländern in ihren nationalen Klimaplänen aufgegriffen, ebenso wie die inklusive Beteiligung an der Entscheidungsfindung und Umsetzung. Dennoch empfehlen wir, dass mehr Länder solche Maßnahmen ergreifen, um niemanden beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen und widerstandsfähigen Wirtschaft zurückzulassen“, betont Dr. Gabriela Iacobuta, assoziierte Wissenschaftlerin am IDOS.

Um die Umsetzung des Pariser Abkommens und der Agenda 2030 zu beschleunigen, sollten die Länder:

  • zukünftige NDCs verbessern, indem sie spezifische, messbare und quantifizierte Aktivitäten in allen Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung festlegen.
  • ihre Klimamaßnahmen besser auf die sozial, ökologisch und wirtschaftlich orientierten SDGs abstimmen.
  • die Bemühungen zur Formalisierung der Wechselwirkung zwischen Klima und Nachhaltigkeit verstärken, indem sie die aktive Erforschung dieser Wechselwirkungen in politischen Prozessen und Ergebnissen vorschreiben.

Die Online-Datenvisualisierung NDC-SDG Connections

NDC-SDG Connections untersucht die Verbindung zwischen den nationalen Klimaplänen im Rahmen des Pariser Abkommens (NDCs) und den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und vergleicht einzelne Ziele sowie zwischen Ländern, Regionen und Ländergruppen. Das Tool unterstützt Bemühungen, Synergien zwischen Klimawandel und nachhaltiger Entwicklung zu maximieren und ungünstige Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und nachhaltiger Entwicklung zu minimieren. NDC-SDG Connections ist eine gemeinsame Initiative des German Institute of Development and Sustainability (IDOS) und des Stockholm Environment Institute (SEI).

Die Online-Datenvisualisierung wurde ursprünglich 2017 im Rahmen des Klimalog-Projekts entwickelt und 2023 im Rahmen des ClimEQ-Projekts aktualisiert.

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