Fast zwei Jahre nach ihrem Start in Zusammenarbeit mit dem Council on Economic Policies (CEP) wurde nun eine neue Version der Global Tax Expenditures Database (www.GTED.net) veröffentlicht. Seit Juni 2021 ist die Zahl der Länder in der Datenbank von 97 auf 106 gestiegen.
Mit der jüngsten Aktualisierung wurden vier Länder (Algerien, Georgien, Malediven und Togo) neu aufgenommen, die kürzlich ihre ersten Berichte zu Steuervergünstigungen veröffentlicht haben. Darüber hinaus wurden neue Informationen aus 46 Ländern aufgenommen und die GTED ist um mehr als 10.000 neue Einträge zu entgangenen Einnahmen gewachsen. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, da noch immer 112 Länder keine derartigen Berichte veröffentlicht haben. Außerdem variieren Qualität und Umfang der vorhandenen Daten stark.
Die GTED ist der Eckpfeiler der Bemühungen von IDOS, zu mehr Transparenz und Rationalisierung von Steuervergünstigungen beizutragen. Diese sind Abweichungen von bestehenden Steuersystemen, die bestimmten Gruppen, Wirtschaftszweigen oder Tätigkeiten zugutekommen. Regierungen nutzen sie, um verschiedene politische Ziele zu verfolgen, wie etwa Investitionen anzukurbeln, Armut zu bekämpfen oder Krisen abzufedern. Allzu oft ist jedoch der Nutzen dieser Maßnahmen zweifelhaft und ihre wahren Kosten unbekannt. Wie die neue GTED-Version zeigt, hat die weltweite Nutzung von Steuervergünstigungen erheblich zugenommen, da viele Regierungen sie als erste Krisenreaktion auf die COVID-19-Pandemie eingesetzt haben. Der Einnahmeverlust aus Steuervergünstigungen betrug 2021 im Durchschnitt 30 Prozent der tatsächlichen Steuereinnahmen und fast 4,4 Prozent des BIP. Dies ist viel höher als die durchschnittlichen 22,9 Prozent der Steuereinnahmen und 3,9 Prozent des BIP in den Jahren 2000-2020.