Projekt „Transformative Urban Coalitions“: Stadtlabore und die Governance urbaner Nachhaltigkeitstransformation

Photo: Team Photo in Mexico City

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Ende September fand in Mexiko-Stadt das erste physische Konsortiumstreffen des durch die Internationale Klimainitiative (IKI) geförderten „Transformative Urban Coalitions“ (TUC) Projektes statt. Zwar läuft das Projekt bereits seit 2021, doch war ein früheres Treffen aufgrund der Pandemie nicht möglich. Im Projekt arbeiten das Institute for Environment and Human Security der United Nations University (UNU-EHS), das World Resources Institute (WRI), das International Institute for Environment and Development (IIED) und IDOS (Michael Roll, Christian von Haldenwang) zusammen. In fünf lateinamerikanischen Städten in Mexiko (Naucalpan, León), Brasilien (Recife, Teresina) und Argentinien (Villa 20 – Buenos Aires) wurden gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen Stadtlabore oder Urban Labs aufgebaut, in denen Vertreter*innen der Stadtverwaltung, der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und des Privatsektors regelmäßig zusammenkommen, um einen Transformationsprozess in Richtung städtische Dekarbonisierung und nachhaltige Stadtentwicklung in Gang zu setzen. Durch die Stadtlabore sollen dauerhaft neue Governancemodelle für diese Transformation entwickelt und etabliert werden.

In Mexiko-Stadt waren Vertreter*innen der Stadtlabore aus allen fünf Städten angereist und diskutierten ihre bisherigen Fortschritte und Herausforderungen miteinander und mit dem Projektteam. Sie tauschten Erfahrungen und Tipps dazu aus, wie man beispielsweise skeptische Lokalpolitiker*innen von der Sinnhaftigkeit des Stadtlabor-Modells überzeugt oder wie man die Voraussetzungen für eine faire und konstruktive Diskussion von sehr unterschiedlichen Akteuren schaffen kann.

Photo: Board on the Conference

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Eine Besonderheit des Projektes ist die starke Forschungskomponente, für die IDOS in Anschluss an bisherige Studien gemeinsam mit UNU-EHS zuständig ist. Neben der Erstellung politökonomischer Analysen zu den Transformationspotentialen der Städte und thematischen Literaturübersichten werden regelmäßig Surveys, Interviews und ethnographische Beobachtungen durchgeführt, um die Veränderungsprozesse und die Entstehung neuer Governanceprozesse in den Städten zu begleiten und zu analysieren. In einer möglichen weiteren Projektphase ab 2023 sollen auf der Grundlage dieser Erkenntnisse Empfehlungen sowie Trainingsprogramme für weitere Städte und Akteure entwickelt werden.

Ein weiteres Merkmal des Projektes ist die Film- und Kommunikationskomponente, die TUC auch auf der Weltklimakonferenz COP27 im November präsentierte. So dokumentiert der Oscar-prämierte Filmemacher Dirk Wilutsky im Rahmen des Projektes in zahlreichen Kurzfilmen einerseits die großen Herausforderungen, vor denen die fünf Städte aufgrund der Klimakrise bereits jetzt stehen, aber ebenso die Veränderungsprozesse. Der erste Kurzfilm „A True Paradise: Overcoming Paralysis“ wurde auf der COP vorgestellt und ist nun auch auf der Projektwebsite verfügbar. Zudem wurden die 18 besten Fotos eines weltweiten TUC-Fotowettbewerbs zur Frage „Wie sehen erstrebenswerte und nachhaltige Städte aus?“ auf der COP in Sharm El Sheikh präsentiert. Fotografinnen und Fotografen hatten Fotos zum urbanen Leben in 32 Ländern auf fünf Kontinenten eingereicht. Anlässlich des Kurzfilms und der Fotos diskutierten die Besucher*innen mit dem TUC-Team lebhaft über das Projekt und über Ideen für die notwendigen Nachhaltigkeits- und Gerechtigkeitstransformationen von Städten weltweit.

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